Kamenz
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Gesundheitsforum zum Thema Darmkrebs

Um Möglichkeiten der modernen Darmkrebstherapie geht es am Mittwoch beim SZ-Forum mit dem Chefarzt der Chirurgie im Kamenzer Krankenhaus.

Von Bernd Goldammer
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Dr. med. Johannes Kormann ist seit einem Jahr Chefarzt der Chirurgie im Malteser Krankenhaus St. Johannes in Kamenz..
Dr. med. Johannes Kormann ist seit einem Jahr Chefarzt der Chirurgie im Malteser Krankenhaus St. Johannes in Kamenz.. © PR

Kamenz. „Hoffnung bei Darmkrebs“ lautet das Thema des neuen SZ-Gesundheitsforums. Es findet an diesem Mittwoch, 17 Uhr, statt. Im Foyer des Malteser Krankenhauses St. Johannes spricht Dr. med. Johannes Kormann, der Chefarzt der Chirurgischen Klinik des Malteser Krankenhauses Kamenz, zu den Möglichkeiten in der modernen Darmkrebstherapie. Die SZ sprach dazu mit ihm.

Herr Dr. Kormann, Sie sind Facharzt für Chirurgie, Viszeralchirurgie und Proktologie. Seit mehr als einem Jahr sind Sie im Kamenzer Malteserkrankenhaus als Chefarzt der Chirurgischen Klinik tätig. Worin sehen sie die Hoffnungen in der Darmkrebsbehandlung?

Die besten Heilungschancen bestehen bei frühzeitiger Entdeckung der Erkrankung. Diagnostik und Therapie haben in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Für viele Patienten ist Darmkrebs durchaus vollständig heilbar geworden. Auch wenn der Krebs bereits Metastasen gesetzt hat, gibt es in bestimmten Fällen noch Heilungschancen. Ich werde in meinem Vortrag insbesondere verdeutlichen, welche operativen Behandlungsschritte in unserem Hause erfolgen.

Welche Methode der Früherkennung ist besonders wichtig?

Die Vorsorgekoloskopie. Die kostenlosen Darmspiegelungen ab dem 55. Lebensjahr sollten unbedingt wahrgenommen werden. Sie gelten als derzeit genaueste Untersuchungsmethode, um Erkrankungen des Dickdarms feststellen zu können. Das Verfahren ermöglicht dem Arzt, die Darmschleimhaut genau zu begutachten. Finden die Mediziner verdächtige Stellen, werden Gewebeproben entnommen. Polypen, aus denen später Krebs werden kann, können meist bei der Darmspiegelung entfernt werden. Auch Darmkrebs im frühen, also noch asymptomatischen Stadium, kann erkannt und dann erfolgreicher behandelt werden. Eine gesunde Ernährung und viel Bewegung sind vorbeugend hilfreich. Auch das sollte man wissen.

Nutzen die Patienten die vorhandenen Untersuchungsmöglichkeiten optimal?

Nein, leider noch nicht. Das Angebot der Vorsorgekoloskopie sollte insgesamt noch von deutlich mehr Menschen im entsprechenden Alter genutzt werden. Auch bei Symptomen wie plötzlich auftretendem unregelmäßigen Stuhlgang oder Blut im Stuhl wird mit dem Arztbesuch oft zu lange gewartet, obwohl die Ursachen dafür zügig abgeklärt werden sollten, damit gegebenenfalls schnell auf eine mögliche Darmkrebserkrankung reagiert werden kann. Blutarmut, Leistungsschwäche oder neu auftretende Gewichtsabnahme sollten Gründe sein, ohne langen Aufschub beim Hausarzt vorzusprechen. Denn je früher die Behandlung einsetzt, um so optimaler sind die Chancen auf Heilung.

Wird die vollständige Behandlung des Darmkrebses im Malteser Krankenhaus Kamenz durchgeführt?

Ja, wir sind schon seit vielen Jahren damit befasst und haben erfahrenes Personal in der Klinik. Die dazugehörige moderne Untersuchungstechnik hilft uns, die Erkrankungssituation schnell einzuschätzen und eine optimale Behandlung einzuleiten.

SZ-Gesundheitsforum: Mittwoch, 10. April, 17 Uhr im Foyer des Malteser Krankenhauses St.Johannes in Kamenz