Andy Scharf
Ein kleiner Stadtflitzer, daneben eine Familienlimousine. Nur wenige Meter weiter glänzt ein sportliches Cabrio in der Sonne. Zum 14. Döbelner Autofrühling gibt es für alle Autonarren das richtige Modell. Auf dem Niedermarkt präsentieren 20 regionale Händler mehr als 200 Fahrzeuge – auf vier aber auch zwei Rädern. Was für viele männliche Besucher der Jahreshöhepunkt ist, kann für „Frau“ schon einmal zum Geduldstest werden. „Wir haben doch ein Auto. Lass uns weitergehen, die sehen alle gleich aus“, zeigt sich eine Besucherin etwas genervt.
Das Thema in diesem Jahr ist die Abwrackprämie. „90 Prozent der Kunden erkundigten sich danach. Dadurch ist die Nachfrage nach Kleinwagen sehr groß. Aber auch der Golf in einfachen Ausstattungsvarianten ist gefragt“, erklärt VW-Verkäufer Uwe Mothes. „Wer jetzt bestellt, muss bis zu einem halben Jahr warten.“
Was für die Autohändler Gold wert ist, stimmt Ingo Honolka aus Bennewitz skeptisch. Für ihn kommt das „abwracken“ nicht in Frage. „Über ein neues Gefährt denke ich vielleicht in zwei Jahren nach. Ich bin sicher, dass die Preise weiter fallen werden. Denn der Absatzeinbruch kommt nach der staatlichen Prämie sicher“, sagt Honolka.Umweltfreundlichkeit ist bereits seit einiger Zeit wichtig für Kaufentscheidungen. Das sagt Micha Nacke vom Renault-Autohaus. „Die Kunden achten darauf, wie viel Sprit die Fahrzeuge verbrauchen.“ Die Döbelner Stadtwerke informieren über den alternativen Antrieb mit Erdgas. Zum Umrüsten rät Uwe Stefanowsky jedoch nicht. „Der Kauf eines serienmäßigen Erdgasautos ist besser. Mindestens 15 000 Kilometer sollte man im Jahr fahren, damit sich die Anschaffung rechnet“, so Stefanowsky.
Klaus Hajek vom Vorstand des Döbelner Stadtwerberings ist mit der 14. Auflage des Autofrühlings zufrieden. „Viele Besucher haben auch in diesem Jahr den Weg in die Stadt gefunden. Die Veranstaltung ist eine Tradition, an der wir festhalten sollten“, so Hajek.