Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
SZ + Dippoldiswalde

Glashütte: Warum die Märchenwiese geschlossen bleibt

Eigentlich öffnet die Anlage zu Ostern. Doch in diesem Jahr muss die Stadt Glashütte davon abweichen.

Von Maik Brückner
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Freunde der Märchenwiese werden noch eine ganze Weile warten müssen, um die Anlage wieder besuchen zu können.
Freunde der Märchenwiese werden noch eine ganze Weile warten müssen, um die Anlage wieder besuchen zu können. © Karl-Ludwig Oberthuer

Darauf konnte man sich in den letzten Jahren verlassen: Kurz vor Ostern wurde die Märchenwiese in Reinhardtsgrimma geöffnet. Nur selten wich die Stadt von diesem Termin ab. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Die Anlage wurde noch immer nicht eröffnet und muss "vorerst leider weiter geschlossen bleiben", informiert die Stadt. "Aktuell erreichen uns hier täglich viele Anfragen", sagt Ulrike Grahl vom Bauamt.

Verantwortlich sind diesmal keine baulichen Mängel an den Brücken, sondern die Natur. Die starken Stürme im März dieses Jahres haben den Bäumen zugesetzt. Außerdem sind einige Bäume von der "Russrinden-Krankheit" befallen. Deshalb sind wichtige Sicherungsarbeiten im Wald notwendig.

Die sieben Zwerge können in diesem Jahr nicht bewundert werden.
Die sieben Zwerge können in diesem Jahr nicht bewundert werden. © Karl-Ludwig Oberthuer

Dazu habe sich die Stadt bereits mit den Naturschutzverantwortlichen im Landratsamt Pirna verständigt. Wie Ulrike Grahl vom Bauamt weiter informiert, gab es von dort den Hinweis, dass "derzeit ein Teil der Bäume von sogenannten Höhlenbrütern" genutzt wird. Diese Vögel, die ihre Nester in Höhlen bauen, gelten als besonders und streng geschützte Arten. Laut Bundesnaturschutzgesetz dürfen diese Vögel weder getötet noch während der Brutzeit und Aufzucht gestört werden.


Deshalb konnten die notwendigen Fällungen und Rückschnitte an den Bäumen auf der Märchenwiese noch nicht vorgenommen werden. Diese sind aber zwingend notwendig, da die Märchenwiese ein öffentlicher Spielplatz ist und erst dann geöffnet werden kann, wenn alle erkennbaren Gefahren beseitigt sind.

Deshalb muss die Anlage weiterhin gesperrt bleiben. Im Bauamt geht man davon aus, dass die Arbeiten an den 32 Bäumen im Herbst ausgeführt werden können. Wie Bürgermeister Sven Gleißberg (parteilos) in der jüngsten Ratssitzung informierte, wurde an 20 Bäumen Totholz festgestellt. Zwölf weitere Bäume müssen entweder gefällt oder zu Hochstuppen werden. Ziel der Stadt ist es, die Märchenwiese im Frühjahr 2024 wiederzueröffnen.

Die Märchenwiese wurde von der früheren Gemeinde Reinhardtsgrimma angelegt. Sie befindet sich zwischen Reinhardtsgrimma und Hausdorf. Die Besucher können sich hier mit beliebten Märchen beschäftigen. Denn hier wurden liebevoll gestalteten Plastiken aufgestellt, die unter anderem Dornröschen, Schneewittchen, eine Hexe, einen Riesen und die sieben Zwerge darstellen.