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Globalfoundries streicht Stellen

Die Mikrochipfabrik von Globalfoundries in Dresden hat Stellenabbau und Kurzarbeit angekündigt.

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© Sebastian Kahnert / dpa

Von Georg Moeritz

Dresden. Die Mikrochipfabrik von Globalfoundries in Dresden hat Stellenabbau und Kurzarbeit angekündigt. Geschäftsführer Thomas Morgenstern teilte am Montagabend mit, er müsse eine „vorübergehende Unterauslastung“ der Fabrik bewältigen. Wie viele der fast 3 500 Beschäftigten in Dresdens größter Fabrik zeitweise auf Lohn verzichten sollen, sagte Morgenstern nicht.

Er kündigte an, im Sommer auch „eine begrenzte Zahl von Arbeitsplätzen abzubauen“. Globalfoundries plant der Mitteilungen zufolge keine Entlassungen, sondern ein „Freiwilligenprogramm“. Das bedeutet in der Regel, dass Beschäftigten Abfindungen angeboten werden, wenn sie das Unternehmen verlassen. Der Mikrochip-Hersteller hatte in den vergangenen Jahren bereits etwa 500 Arbeitsplätze gestrichen, die vorwiegend mit Leiharbeitern besetzt waren.

Ein Betriebsratsmitglied sagte der Sächsischen Zeitung, die Arbeitnehmervertretung sei über die Pläne informiert worden, über Zahlen müsse nun gesprochen werden. Der Betriebsrat ist gerade erst neu gewählt worden.

Globalfoundries Dresden stellt zur Zeit einen Teil seiner Produktion auf eine neue Technologie um. Jahrelang waren AMD und Qualcomm die wichtigsten Kunden, die Chips für Computer und Smartphones aus Dresden bezogen. Künftig soll die Fabrik zunehmend preiswerte und Energie sparende Chips für Autos und Haushaltsgeräte herstellen.

Laut Morgenstern setzen 36 Kunden, darunter 13 aus Europa, auf die neue Technologie 22FDX. Doch in diesen Märkten seien die einzelnen Akteure kleiner und hätten weniger aggressive Pläne zur Produkteinführung. Die Produktion der neuartigen Chips werde daher nicht so schnell hochgefahren wie früher üblich. Außerdem müsse die deutsche Fabrik ihre Kosten in diesem Jahr „nachhaltig senken“, dabei spielen laut Morgenstern die Lohnkosten eine wesentliche Rolle. Der Globalfoundries-Konzern hat auch Fabriken in Asien und in den USA.