Die Suche nach einem Alternativstandort für Globus scheint vorerst gescheitert. Das geht aus einer Information von Baubürgermeister Raoul-Schmidt Lamontain (Grüne) an die Stadtratsfraktionen hervor. Demnach hat das Unternehmen mitgeteilt, dass der einzige derzeit umsetzbare Alternativstandort für Globus nicht infrage kommt. Dort sei die Verkehrsanbindung schwierig. Globus hat zudem stets kommuniziert, dass die erste Wahl das eigene Grundstück am Alten Leipziger Bahnhof bleibt.
Um den Prozess in diese Richtung zu lenken, ist das Unternehmen nun zu neuen Kompromissen bereit. Aus dem Verwaltungsschreiben geht hervor, dass Globus die Verkaufsfläche auf 5 500 bis 6 500 Quadratmeter verkleinern will. Bisher hatte das Unternehmen stets an 8 000 Quadratmetern festgehalten. Enrico Wilde, Regionalleiter von Globus, will die kleinere Zahl nicht bestätigen. Dementiert sie aber auch nicht. „Ja, wir versuchen ein neues Konzept zu entwickeln. Wenn wir einen Schritt weiter kommen wollen, müssen wir komplett neu denken“, sagt er. Konkret überlegt Globus nun auch, Wohnungen auf dem Gelände mit einzuplanen. Bedenken aus Lärmschutzgründen oder Ähnlichem hat Wilde nicht. „Aldi macht das in Berlin, dass Wohnungen aufs Dach gebaut werden. Auch in München gibt es so einen Mix“, sagt er und verweist auf technische Lösungen.
Der Schwenk zum Wohnungsbau trägt den letzten Debatten im Stadtrat Rechnung. Dieser hatte im Sommer den Masterplan für die Leipziger Vorstadt beschlossen und damit explizit gefordert, dass am Alten Leipziger Bahnhof bis zu 1 700 Wohnungen gebaut werden sollen. Allerdings hatte man sich geeinigt, dass für Globus im Gegenzug definitiv ein Alternativstandort gefunden werden muss.
Die Stadtverwaltung will ihrerseits nun die Verkehrsanbindung des Alternativgrundstücks noch einmal vertiefend untersuchen. Außerdem wird die Liste mit einst 18 möglichen Alternativstandorten noch einmal nach einem Standort für eine verkleinerte Verkaufsfläche überprüft. (SZ/jr)