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Glückliche Oberbärenburger

Oelsa wollte das schönste Dorf im Landkreis werden. Warum am Ende doch Oberbärenburg gewann.

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© Andreas Weihs

Von Franz Herz

Oberbärenburg. Der Ortsteil Oberbärenburg hatte einen ganz ruhigen Auftritt für die Jury des Dorfwettbewerbs vorbereitet. „Wir waren gut vorbereitet und haben immer dann geantwortet, wenn uns jemand gefragt hat“, sagt Ortsvorsteher Lothar Johne. Mit dieser ruhigen Selbstdarstellung hat der Ortsteil von Altenberg überzeugt. Sie passt auch zu dem Luftkurort, der inmitten von Wäldern liegt, und hat die Jury überzeugt .

Bei der Auszeichnungsveranstaltung am Donnerstag in Pirna-Birkwitz hat Landrat Michael Geisler (CDU) den Altenberger Ortsteil als Kreissieger im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, ausgezeichnet. Es gab einen Blumenstrauß, eine Siegerplakette und 1 000 Euro Prämie sowie das Recht, nächstes Jahr am Landeswettbewerb teilzunehmen. „Mir ist es bei dieser Veranstaltung kalt den Rücken runtergelaufen, als wieder deutlich wurde, wie schön unsere Ortsteile doch sind“, sagt Altenbergs Bürgermeister Thomas Kirsten (Freie Wähler). Neben Oberbärenburg hat sich auch Schellerhau am Dorfwettbewerb beteiligt. Dieser Ort bekam ebenso wie auch der Rabenauer Ortsteil Oelsa und der Pirnaer Ortsteil Birkwitz-Pratzschwitz eine Teilnahmeurkunde, Blumen und 500 Euro Prämie.

In Schellerhau war die Präsentation etwas schwieriger, weil der Ort so lang ist und die Jury immer wieder in die Fahrzeuge steigen musste, während sich Oberbärenburg in einer Runde zu Fuß erfassen ließ. Vielleicht gab das den Ausschlag zugunsten von Oberbärenburg. Der eindrucksvolle Blick vom Aussichtsturm bei bestem Spätsommerwetter, die sportlichen Erfolge des SC Oberbärenburg, das schöne Ortsbild, das waren alles Pluspunkte, die mit in die Entscheidung eingingen.

Der Ort ist kein typisches Dorf. „Ich sage immer; bei uns kommen auf einen Einwohner zwei Urlauber“, charakterisiert Johne die Besonderheit von Oberbärenburg. Damit lebt der Ort gut und daraus macht er das Beste. Auch Landrat Michael Geisler (CDU) hat bei der Siegerehrung gewürdigt, dass Oberbärenburg seine Ziele im Tourismus erkannt hat und konsequent umsetzt. In diesem Sinne sehen die Oberbärenburger auch die Teilnahme am Dorfwettbewerb. „Es gab ja auch Bedenken. Wir sind Kurort. Was wollen wir im Dorfwettbewerb?“ erinnert sich Johne. Doch das Landratsamt macht dabei keine Unterschiede. Die Teilnahme steht für alle Orte offen.

Und für den Tourismus erhoffen sich die Oberbärenburger von dem Gewinn zusätzlichen Schub. „Da erfahren wieder ein paar Interessierte mehr, wie schön es bei uns ist“, sagt Johne. „Wir haben noch viel vor. Da brauchen wir auch Hilfe vom Landratsamt. Wenn die uns jetzt gut kennengelernt haben, ist das sicher ein Vorteil.“ Auch die Siegprämie von 1 000 Euro will Johne in diesem Sinne einsetzen und versuchen, dazu noch weitere Fördermittel heranzuholen. Ein Projekt, das die Oberbärenburger für die nächste Zeit im Auge haben, ist, den Unterstand auf dem Kurplatz zu erneuern.

Außerdem wollen sie sich im kommenden Jahr beim Landeswettbewerb wieder gut präsentieren. „Wir haben dafür gute Voraussetzungen und wollen das nun professionell vorbereiten“, sagt Bürgermeister Kirsten. „Mit Engagement und Gemeinschaft hat Oberbärenburg dort auch gute Chancen.“