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Görlitz bekommt weniger Fluthilfe

Statt erwarteter 540000 hat das Land nur 366000 Euro an die Stadt überwiesen.

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Von Jana Ulbrich

Die Querelen um die Fluthilfe des Freistaats nehmen kein Ende: Vier Wochen nach der Hochwasserkatastrophe vom 7. August hat die Stadt Görlitz jetzt den Zuwendungsbescheid über die Soforthilfe aus Dresden bekommen – allerdings längst nicht in der erwarteten Höhe: Statt der anvisierten 540000 Euro soll Görlitz nur 366000 Euro bekommen, bestätigte Rathaussprecherin Kerstin Gosewisch.

Der Grund: Die Stadt hatte „falsche“ Angaben über die Zahl der betroffenen Haushalte gemacht. „Wir hatten alle 1250 betroffenen Haushalte mit größeren Schäden gemeldet“, erklärt Gosewisch. Kriterium in Dresden sei aber nur betroffener Wohnraum gewesen. Schäden in Kellern werden bei der Verteilung der Gelder nicht berücksichtigt.

Ein Viertel fällt aus dem Raster

Rund ein Viertel der Görlitzer Betroffenen fällt damit aus dem Raster. Haushalte mit direkten Wohnraumschäden gibt es demnach nur 850. „Wir hatten alle betroffenen Wohngebäude gemeldet, die Schaden genommen haben, da waren Gärten, Garagen und Autos noch nicht einmal dabei“, sagt der Görlitzer Oberbürgermeister Joachim Paulick (parteilos). „Ich finde es schon sehr bedauerlich für die Geschädigten, denn auch Schäden im Keller können erheblich sein.“

Die Reduzierung der Görlitzer Haushalte fällt nun auch negativ auf den Landkreis zurück, denn der bekommt nun anteilig ebenfalls rund 180000 Euro weniger zum Verteilen. Darüber ist auch Kommunalamtsleiter Karl Ilg nicht gerade glücklich: „Wir hoffen, dass wir den Freistaat davon überzeugen können, dass der Betrag im Landkreis bleiben kann – wenn nicht in Görlitz, dann eben anderswo. Beispielsweise in Zittau. Die Stadt hatte ebenfalls „falsche“ Angaben gemacht und zu wenige Betroffene gemeldet. Die Stadt bekam deswegen nur 46000 Euro zugesprochen.