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Görlitz erhält 400 000 Euro für neue Ausstellung

Bund und Land geben viel Geld, damit ab Juli Hallenhäuser gezeigt werden können. Aber die Vorbereitungszeit ist knapp.

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© Nikolai Schmidt

Von Ingo Kramer

Görlitz. Das gab es noch nie: Görlitz erwartet in der letzten Septemberwoche 250 bis 300 Experten aus ganz Europa und der Welt, die sich auf ihrer Tagung auch mit dem Thema Weltkulturerbe beschäftigen werden. Darunter sind sowohl Vertreter des Unesco-Welterbe-Komitees als auch von Icomos, dem Internationalen Rat für Denkmalpflege mit Sitz in Paris. Bei der Tagung handelt es sich um die jährlich stattfindende Konferenz der Kulturrouten Europas. Sie wird erstmals in Görlitz ausgetragen.

„Die Gelegenheit wollen wir nutzen, um den Gästen das Thema Hallenhäuser zu präsentieren, mit dem wir Welterbe werden wollen“, sagt Bürgermeister Michael Wieler. Dafür sei eine Ausstellung der beste Weg. Der frühere Bundestagsabgeordnete und heutige sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) habe die Anregung gegeben. Die Stadt konnte mit dieser Idee Bund und Land überzeugen. „Beide zusammen geben fast 400 000 Euro“, freut sich Wieler. Einziges Problem: Jetzt, da die finanzielle Zusage da ist, bleiben nur noch wenige Monate für die Vorbereitung. Am liebsten will die Stadt die Schau nämlich von Juli bis Oktober öffentlich zeigen. Sie selbst wird als Veranstalterin auftreten, der Kulturservice als städtische Tochtergesellschaft die Organisation übernehmen. Ein Ort für die Ausstellung ist auch schon gefunden: das Hallenhaus Brüderstraße 9. Hier hat der Kulturservice seinen Sitz, doch nicht nur dessen Räume sollen einbezogen werden, sondern andere Teile des Hauses.

Inhaltlich setzt die Stadt einerseits auf Fotos von Hallenhäusern in Görlitz und an anderen Orten, daneben aber auch auf 3-D-Drucke und einen ganz neuen Film, der erst noch produziert werden soll.

Für den Kulturservice sind die Kulturrouten-Tagung und die Hallenhaus-Ausstellung zwei von vier Zusatzaufgaben in diesem Jahr. Darüber hinaus organisiert das Unternehmen auch die Ausstellung „Mythos Europa“, die von Juli bis Oktober im großen Saal der Stadthalle gezeigt werden soll und das größte kulturelle Projekt im Rahmen des Jubiläums „20 Jahre Europastadt“ ist. Und schließlich soll der Kulturservice die künftige Betreibung der früheren Synagoge in der Otto-Müller-Straße vorbereiten. Wann genau dort der Veranstaltungsbetrieb startet, ist vom Fortschritt der Bauarbeiten abhängig. Fakt ist aber, dass es viele Leute gibt, die Interesse haben, sich beim Betrieb einzubringen. Das soll der Kulturservice koordinieren.