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Görlitz-Filme im Kino zu sehen

Was im vergangenen Jahr in der Filmstadt gedreht wurde, kommt nun auf die Leinwand. Den Anfang macht ab heute „Das schweigende Klassenzimmer“.

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© dpa

Von Daniela Pfeiffer

Inmitten der größeren Produktionen war „Das schweigende Klassenzimmer“ im vergangenen Jahr fast nur eine Randnotiz in Görliwood. Szenen für den systemkritischen Film wurden am Görlitzer Bahnhof gedreht – der in den vergangenen Jahren schon mehrfach Filmkulisse war. Anfang April 2017 gastierte die Crew vom „schweigenden Klassenzimmer“ kurz in Görlitz, jetzt wurde der Film bei der Berlinale präsentiert und kommt heute in die Kinos. Allerdings ist er bislang in keinem der drei Görlitzer Kinos zu sehen. Das Drama spielt im Jahr 1956: Als die Abiturklasse der Oberschule Storkow im Unterricht spontan eine Schweigeminute zu Ehren der Opfer des Ungarnaufstandes abhält, gerät sie in die politischen Mühlen der DDR.

Vielleicht schafft es ja „Der Hauptmann“ in Görlitzer Kinos. Am 15. März ist offizieller Kinostart für das schwarz-weiß gedrehte Kriegsdrama, das im vergangenen Jahr zu großen Teilen in Görlitz, Königshain, Obercunnersdorf und Polen gedreht wurde. Am Görlitzer Untermarkt verwandelte sich das barocke Bürgerhaus „Brauner Hirsch“ in das „Hotel Oranien“ mit historisch ausgestatteten Gästezimmern und einer Gaststätte. Der Film, auf wahren Begebenheiten beruhend, erzählt die Geschichte des Gefreiten Willi Herald, der kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs als flüchtender Deserteur eine Hauptmannsuniform findet. In seiner Verkleidung sammelt er fortan herumirrende Soldaten um sich und testet die Grenzen seiner neu gewonnenen Macht. „Für das Erzeugen eines stimmigen Zeitkolorits bewegen sich die Schauspieler Max Hubacher, Milan Peschel, Frederick Lau und Alexander Fehling zudem durch das Görlitzer Gründerzeitviertel – etwa in der Jochmannstraße, Landeskronstraße und Leipziger Straße“, berichtet Eva Wittig von der Europastadt Görlitz-Zgorzelec GmbH, die auf die Filmstarts hinweist. Gedreht wurde „Der Hauptmann“ von Februar bis April 2017 vom Hollywood-erfahrenen Regisseur Robert Schwentke. Weltpremiere feierte der Film bereits 2017 beim Internationalen Filmfestival in Toronto.

Ganz und gar lustig dagegen geht es in „Papa Moll und der fliegende Hund“ zu. Es ist die Verfilmung eines der beliebtesten Schweizer Comics. Bereits seit Dezember 2017 läuft die Familienkomödie in den Schweizer Kinos, ab 12. April ist sie auch in Deutschland zu sehen. Der Film dreht sich um ein chaotisches Wochenende des liebenswürdigen Familienvaters, gespielt vom zweifachen Grimme-Preisträger Stefan Kurt, mit seinen Kindern. Denn während Papa Moll in der Schokoladenfabrik Überstunden schieben muss, streiten daheim seine Kinder mit dem Nachwuchs seines Chefs. Zur Schokoladenfabrik wurde in Görlitz ein Teil der Landskron Brauerei umfunktioniert. Das historische Sudhaus mit seinen markanten Kupferkesseln ist im Film gut zu erkennen.

Auch zwei weitere Wolfsland-Krimis mit Yvonne Catterfeld und Götz Schubert wurden 2017 in der Stadt gedreht. Sie werden wie Teil eins und zwei im Abendprogramm des Ersten ausgestrahlt, die Termine sind aber noch nicht bekannt. (SZ/dan)