Wer in den letzten Tagen am Görlitzer Bahnhof ankam oder abfuhr, fühlte sich wie Jahrzehnte in der Zeit zurückversetzt. 60 Jahre alte Diesellokomotiven standen da wie fabrikneu vor historischen Zügen. An einem Bahnsteig werben Plakate für Zigaretten oder Parfüm, das es schon ewig nicht mehr gibt. Gepäckträger huschen über den Bahnsteig, Fahrgäste sind unterwegs mit Pappkoffern. Keidung und Frisuren - alles original 60er-Jahre. Und aus einem Buffetwagen verkauft jemand "Erfrischungen" an Reisende am offenen Zugfenster. Die Szenen spielen an einem deutschen Schicksalstag, dem 13. August 1961 - und der Bahnhof Görlitz wird für ein "Rail-Movie" zu einem anonymen Hauptdarsteller.
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