Görlitz
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Musikerin bringt Hunderte Sänger in Görlitz zusammen

Almut Stümke bereitet den großen Chortag im Rahmen des Kirchentages vor. Das Festkonzert erklingt am 25. Juni zusammen mit Bläsern in der Peterskirche.

Von Ines Eifler
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Almut Stümke, die Landesingwartin der EKBO, war lange Kirchenmusikerin in Hamburg.
Almut Stümke, die Landesingwartin der EKBO, war lange Kirchenmusikerin in Hamburg. © Jörg Endebrock

Menschen zum Singen ermutigen, sie ihre eigene Stimme erfahren lassen und sie inspirieren, sich in einem Chor mit anderen einzubringen – das gehört seit vielen Jahren zu Almut Stümkes Leben.

Seit einem Jahr ist die Nordfriesin die Landessingwartin der Evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und damit zugleich Leiterin der drei diesjährigen Chortage dieser Kirche. Einer davon ist Teil des Lausitz-Kirchentages, der am Freitag in Görlitz beginnt. So werden Hunderte Sängerinnen und Sänger aus der ganzen Lausitz in der Stadt sein – genau wie 300 Blechbläser.

Inspiriert durch schwedische Chormusik

"Sie alle haben besonders am Sonnabend volles Programm", sagt Almut Stümke. An etlichen Orten der Stadt und in den beiden großen Gottesdiensten auf dem Obermarkt am Sonnabend 11 Uhr und Sonntag 10 Uhr werden Chöre und Bläser zu hören sein.

Almut Stümke organisiert den Ökumenischen Chortag der EKBO, beim Lausitz-Kirchentag in Görlitz..
Almut Stümke organisiert den Ökumenischen Chortag der EKBO, beim Lausitz-Kirchentag in Görlitz.. © privat

Almut Stümkes eigene musikalische Laufbahn begann schon sehr früh. Mit vier Jahren nahm sie ersten Instrumentalunterricht, bereits während ihrer Schulzeit engagierte sie sich als Organistin und Chorleiterin. Seit ihrer Jugend fühlt sie sich Skandinavien sehr verbunden. "Vor allem Schweden ist federführend in der Chormusik und hat eine beeindruckende Chorkultur", sagt die 47-Jährige.

Deshalb studierte sie Kirchenmusik nicht nur in Hamburg und Lübeck, sondern auch in Malmö. Später – von 2013 bis 2019 – arbeitete sie bei der Schwedischen Kirche in Hamburg als Kirchenmusikerin. Davor leitete sie als Freiberuflerin mehrere Chöre, sie arbeitet außerdem als Stimmbildnerin und Sängerin, bis vor Kurzem war sie auch Dozentin für Chorleitung am Hamburger Konservatorium. Ihr Arbeitsfeld umspannt nahezu alle Stilrichtungen von Alter Musik bis zu Jazz und Pop.

Chöre sind in Corona-Zeit kleiner geworden

Das große Festkonzert in der Peterskirche am 25. Juni um 17.30 Uhr ist der Höhepunkt des Ökumenischen Chor- und des Landesposaunentages. Zuvor aber lädt Almut Stümke zu einem Chorworkshop ein, dessen Ergebnisse später in der Peterskirche erklingen. Hier kommen die Chöre zusammen, die das Werk "Du ewiger Atem" – eine Auftragskomposition von Helge Pfläging für den Chortag – schon an ihren Orten geprobt haben.

Der Workshop ist aber offen für alle Menschen, die singen wollen, auch wenn sie in keinem Chor gebunden sind. Er ist auch als Mutmacher für einen Neuanfang gedacht: "Viele Chöre sind über die Corona-Zeit hinweg kleiner geworden", sagt Almut Stümke. "Nun hoffen wir, dass wieder mehr Menschen Lust bekommen und sich fürs Singen in der Gemeinschaft begeistern." Dazu dient auch die Aktion "Funky Volkslied" zum Mitsingen am Sonnabend 14 Uhr auf dem Obermarkt.