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Bistum Görlitz: Früherer Generalvikar wird Pfarrer in Hoyerswerda

Alfred Hoffmann übernimmt die Gemeinde zum 1. September. Auch in Wittichenau gibt es Veränderungen: Der aus Görlitz stammende Pfarrer Wolfgang Kresak gibt sein Amt auf.

Von Sebastian Beutler
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Alfred Hoffmann im roten Gewand mit Pilgerkreuz und Jakobsmuschel. Im Sommer arbeitete der frühere Generalvikar des Bistums Görlitz gern als Pilgerpfarrer in Spanien. Jetzt geht er nach Hoyerswerda.
Alfred Hoffmann im roten Gewand mit Pilgerkreuz und Jakobsmuschel. Im Sommer arbeitete der frühere Generalvikar des Bistums Görlitz gern als Pilgerpfarrer in Spanien. Jetzt geht er nach Hoyerswerda. © Archivfoto: Martin Schneider

Der frühere Görlitzer Generalvikar, Alfred Hoffmann, wird im September das Pfarramt der katholischen Gemeinde in Hoyerswerda übernehmen. Das teilte er in der SZ-Kolumne "Um Himmels willen" unlängst mit. Hoffmann hatte Anfang 2022 nach zehn Jahren seinen Rücktritt vom Amt des Generalvikars angekündigt. Ostern 2022 war er dann tatsächlich als Verwaltungschef des Bistums Görlitz ausgeschieden. Markus Kurzweil folgte ihm in dieser Aufgabe.

Der 64-jährige Hoffmann ist Domprobst des Domkapitels. Dessen wichtigste Aufgabe ist die Mitwirkung an der Wahl eines neuen Bischofs - wenn es nötig ist. Aber natürlich füllte diese Aufgabe Hoffmann nicht aus, der auch immer wieder gern im Sommer als Pilgerpfarrer in Santiago de Compostela wirkt. Mit der Berufung von Hoffmann zum neuen Seelsorger in Hoyerswerda ist zunächst auch die Debatte über eine Zusammenlegung der Gemeinden Hoyerswerda und Wittichenau beendet.

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Die war spätestens unterschwellig geführt worden, seit Wittichenaus Pfarrer Wolfgang Kresak nach einem Schlaganfall Ende des Jahres aus der Bahn geworfen worden war. Doch die Personalentscheidung von Bischof Wolfgang Ipolt für Hoyerswerda spricht nun ein klares Wort dagegen.

Pfarrer Dr. Wolfgang Kresak hat aus gesundheitlichen Gründen auf das Pfarramt in Wittichenau verzichtet.
Pfarrer Dr. Wolfgang Kresak hat aus gesundheitlichen Gründen auf das Pfarramt in Wittichenau verzichtet. © Archivfoto: Jürgen Lösel

Das mag Kresak auch den Schritt erleichtert haben, jetzt auf sein Pfarramt in Wittichenau verzichtet zu haben. Bischof Ipolt entpflichtete ihn zum 12. Mai von seinem Dienst, bis 30. Juni können sich Pfarrer um die Nachfolge Kresaks bewerben. In einem Brief an die Mitglieder der katholischen Gemeinde in Wittichenau begründete der 66-jährige Kresak seinen Schritt mit "ärztlichen Prognosen, die meine vollständige Genesung bis hin zu einem Gesundheitszustand wie vor dem Schlaganfall ausschließen. Ein weiterer nötiger Therapieprozess bis hin zu einem weiteren Jahr lässt sich nicht ausschließen."

Kresak war seit Dezember 2005 Pfarrer in Wittichenau, zuvor war er 13 Jahre lang Dompfarrer an der St.-Jakobus-Kathedrale in Görlitz. Ob er jetzt wieder in seine Geburts- und Heimatstadt Görlitz zieht oder in Wittichenau bleibt, ließ Kresak in seinem Schreiben offen.

Wittichenau ist durch die katholischen Sorben eine der großen und wichtigen Gemeinden im Bistum Görlitz. Sie hatte Anfang dieses Jahres für Schlagzeilen gesorgt. Seit Juli 2021 ist dort als Aushilfs-Seelsorger ein Mönch der Benediktinerabtei Tholey im Saarland im Einsatz. In der Weihnachtspredigt hatte Pater Joachim Wernersbach Begriffe wie Gender, LGBTQ oder Diversität als "seltsame moderne Strömungen" bezeichnet. Sie stünden nicht im Einklang und in Harmonie mit der unvorstellbar schönen göttlichen Ordnung.

Das hatte sowohl Kritik als auch Zustimmung hervorgerufen. Bischof Ipolt fand die Worte des Mönches in der Weihnachtspredigt als deplatziert, warb schließlich auch für einen wertschätzenderen Umgang mit Homosexuellen in der Kirche. Trotzdem blieb der Mönch im Amt, seine Aushilfe soll wie von Anfang an geplant 2024 enden.