Eine Wasserprobe aus dem Stausee Quitzdorf ist Anlass für eine Warnung aus dem Gesundheitsamt des Landkreises Görlitz. In dem Gewässer wachsen gerade viele Blaualgen. Das Amt spricht in einer Mitteilung am Montag von einer gesundheitlichen Gefahr für Badende, da Algen als potenzielle Toxinbildner gelten. Die Algenbildung und Gesundheitsgefahr sei allerdings standortbezogen.
Die Giftwirkung kann sich steigern, wenn an mehreren Tagen hintereinander algenhaltiges Wasser geschluckt wird. Bereits beim Verschlucken von 20 bis 100 Millilitern stark mit Cyanobakterien belastetem Wasser können Erkrankungen auftreten. Dazu gehören Leberschädigung, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Augen-, Ohren- und Halsentzündungen, Muskelkrämpfe und insbesondere Hautreizungen sowie Allergien. Darüber informiert Kevin Schlei, Sprecher aus dem Landratsamt Görlitz.
Die Algenbelastung im Gewässer kann sehr unterschiedlich sein. Sie ist abhängig vom Standort und der Windrichtung. Hinzukommt, dass die Sichttiefe unter den grünen Schlieren der Algen eingeschränkt oder nichts mehr zu sehen ist. Bei der Vor-Ort-Bestimmung am Standort Kollm Nord, an dem aktuell sichtbare grüne Schlieren vorhanden sind, wurde eine Sichttiefe von 0,80 Metern gemessen. Diese Unterschreitung der Mindestsichttiefe von einem Meter ist auch mit Sicherheitsrisiken bei der Wasserrettung verbunden, so Kevin Schlei.
Die Blaualgen-auffälligen Analysen seien nur am Strand des Campingplatzes Kollm Nord festgestellt worden. Am Strand Kollm Ost wurden am 1. August 2024 keine Auffälligkeiten wahrgenommen. Trotzdem warnt das Gesundheitsamt des Landkreises Görlitz vor dem Baden im Quitzdorfer Stausee. Besonders empfindlichen oder gefährdeten Personen sowie Kleinkindern und Kindern wird dringend vom Baden abgeraten. Auch Hunde und andere warmblütige Tiere sind gefährdet.
Bisher gilt die Warnung nur für den Stausee Quitzdorf. Als EU-Gewässer werden der Bärwalder See, der Halbendorfer See und der Olbersdorfer See seit Mai monatlich beprobt. Ebenso untersucht wurde unter anderem auch der Berzdorfer See, die Biehainer und Nieskyer Seen, der Schlegler Teich, der Inselsee in Kaltwasser sowie verschiedene Seen im Bereich Weißwasser. Sowohl bei diesen als auch bei den anderen untersuchten Gewässern gibt es bislang keine Abweichungen bei den analysierten Parametern im Labor und den Feststellungen vor Ort.