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Neuer Busfahrplan: Druck auf Görlitzer Schulen nimmt zu

Der Görlitzer Landrat Stephan Meyer fordert ultimativ von Görlitzer Schulen neue Unterrichtszeiten. Bislang ohne großen Erfolg.

Von Susanne Sodan
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Abgesehen davon, dass an den Schulzeiten auch die Nachmittagsgestaltung der Schüler hängt, sind neue Unterrichtszeiten schwierig umzusetzen.
Abgesehen davon, dass an den Schulzeiten auch die Nachmittagsgestaltung der Schüler hängt, sind neue Unterrichtszeiten schwierig umzusetzen. © Archivfoto: Paul Glaser/glaserfotografie.de

Veränderte Unterrichtszeiten an Görlitzer Schulen gelten aus Sicht von Landrat Stephan Meyer als ein Schlüssel, um den Bus-Schlamassel im Kreis Görlitz nach der Einführung eines neuen Busfahrplans im Norden schnell zu beheben. Meyer stellte den Görlitzer Schulen sogar ein Ultimatum: Die Unterrichtszeiten müssten bis zum Beginn der Winterferien angepasst werden. Doch zumindest am Görlitzer Joliot-Curie-Gymnasium scheint es keine schnelle Lösung zu geben, obwohl der Görlitzer OB Ursu baldige Schulkonferenzen angekündigt hatte.

Schulstartzeiten lange bekannt

Generell sind Veränderungen bei Schulanfangszeiten nicht einfach umzusetzen, und zeitaufwendig, erklärt Andreas Müller, stellvertretender Schulleiter am Joliot-Curie-Gymnasium. Zum Beispiel: Ein solches Thema könne in der Gesamtlehrerkonferenz beraten werden und dann - etwa über eine Vorlage zur Änderung der Hausordnung - in die Schulkonferenz. Sie ist die „höhere Instanz“. In jedem Fall brauche es Beschlussvorlagen, über die die Gremien abstimmen. Alles Dinge, die derzeit noch nicht absehbar sind. Beide Gymnasien hatten, als das Thema aufkam, mitgeteilt, dass sie erst einmal feststellen wollen, wie viele Schüler konkret betroffen sind.

Eltern beklagen, dass ihre Kinder mit dem neuen Fahrplan entweder bis zu einer Stunde vor Unterrichtsbeginn eintreffen oder zu spät kommen. Meyer gab an, dass 30 Prozent der Schüler an Görlitzer Schulen aus dem Umland kämen, wobei der Anteil in den Oberschulen deutlich geringer ist. Es konzentriert sich vor allem auf die Gymnasien und Berufsschulzentren.

Meyer warb um Verständnis. Er habe das Thema nach seiner Wahl erst am 5. September übernommen. Das Zeitfenster bis zur Genehmigung des Fahrplanes bis Ende vorigen Jahres sei sehr knapp gewesen, der Spielraum gering. "Das ist unser Problem. Ich habe keinen Einfluss auf die Züge", an die die Busse besser angepasst werden sollen, "ich habe keinen Einfluss auf die Förderbedingungen des Freistaates bei Bus und Taktbussen." Bei den Schulanfangszeiten sehe er am ehesten noch Handlungsspielraum. Doch selbst Eltern aus dem Görlitzer Umland wunderten sich bei einem Treffen zum Thema Schule am Mittwoch in Görlitz, warum die Görlitzer Schulen ihre Unterrichtszeiten ändern sollen, weil sie beispielsweise von zehn Kindern aus Kunnerwitz besucht werden.