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Kreis Görlitz: Rekordwert bei Verstorbenen

Im Dezember 2020 hat es so viele Tote in einem Monat gegeben wie seit 40 Jahren nicht mehr - wegen Corona. Und wie sieht's dieses Jahr bisher aus?

Von Thomas Christmann
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Symbolbild © Robert Michael/dpa

Im Landkreis Görlitz sind voriges Jahr so viele Menschen verstorben wie seit 1991 nicht mehr. Das geht aus den jüngsten Zahlen des Statistischen Landesamtes hervor.

Vor allem in den letzten zwei Monaten von 2020 gab es nicht nur einen signifikanten Anstieg an Toten, sondern sogar einen traurigen Rekord: Im Dezember erreichte der Landkreis Görlitz mit 931 Verstorbenen in einem Monat die höchste Zahl seit 1980. Ab diesem Zeitpunkt liegen im Statistischen Landesamt elektronisch verfügbare Angaben vor. Was für den Landkreis Görlitz gilt, trifft auch für ganz Sachsen zu. Im Freistaat lag die Zahl der Verstorbenen im Dezember 2020 bei 9.913 - ebenfalls ein negativer Spitzenwert.

Insgesamt verstarben voriges Jahr 4.807 Menschen im Landkreis Görlitz. Das sind 788 mehr als 2019. Um die 4.000 Tote wären "normal" beim Blick auf die vergangenen Jahre. Mehr Verstorbene als 2020 gab es nur 1991 mit 4.815 und zuvor - zwischen 5.000 und 6.000 lag die Zahl überwiegend in den 1980er Jahren. Allerdings gab es damals weitaus mehr Einwohner. Die erhöhten Werte für voriges Jahr haben vor allem etwas mit Corona zu tun. So sind allein in Löbau/Zittau in der zweiten Welle Ende 2020 rund doppelt so viele Menschen gestorben wie in den Jahren zuvor.

Inzwischen "normalisieren" sich die Werte wieder. So starben im Januar 662 Menschen und 392 im Februar im Landkreis Görlitz. Der Rückgang der Sterbefälle ist auch landesweit festzustellen. Lediglich Leipzig hat diesen Januar 75 Verstorbene mehr registriert als im Dezember 2020. Einen Rückgang um mehr als der Hälfte der Sterbefälle gegenüber dem Rekord-Monat haben neben Görlitz auch die Landkreise Meißen und Sächsische-Schweiz-Osterzgebirge sowie die Stadt Chemnitz.

Die Zahl der Verstorbenen von 1980 bis 2000 offenbaren seit der Wende einen Rückgang, was mit einer sinkenden Einwohnerzahl zu erklären ist.
Die Zahl der Verstorbenen von 1980 bis 2000 offenbaren seit der Wende einen Rückgang, was mit einer sinkenden Einwohnerzahl zu erklären ist. © Statistisches Landesamt
Die Daten ab dem 1. Januar 2020 sind vorläufig – es handelt sich um eine reine Fallzahlauszählung von Sterbefallmeldungen aus den Standesämtern (1).
Die Daten ab dem 1. Januar 2020 sind vorläufig – es handelt sich um eine reine Fallzahlauszählung von Sterbefallmeldungen aus den Standesämtern (1). © Statistisches Landesamt

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