Am Palmsonntag hätte der Görlitzer Bachchor sein großes Jubiläumsjahr zum 100-jährigen Bestehen mit der Aufführung der Johannespassion von Johann Sebastian Bach in der Kreuzkirche eröffnen sollen. "Doch das mussten wir beizeiten absagen, weil wir nicht proben konnten", sagt Kirchenmusikdirektor und Chorleiter Reinhard Seeliger.
Stattdessen bot der Violinist Max Hilfenhaus von der Neuen Lausitzer Philharmonie an, zu der Zeit mit einem Streichquartett ein kleines Konzert im Rahmen einer musikalischen Andacht zu geben. Zusammen mit der Geigerin Caroline Schenk, dem Bratschisten Tadeusz Rozek und dem Cellisten Benjamin Arnold wird er am Sonntag, 28. März, die Passionsmusik für Streicher "Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze" von Josef Haydn spielen. Die Worte zwischen den einzelnen musikalischen Sätzen spricht Pfarrer Albrecht Bönisch.
"Wir möchten damit unserer Verbundenheit mit den durch die Corona-Pandemie schwer betroffenen freiberuflichen Kulturschaffenden Ausdruck verleihen", sagt Max Hilfenhaus. Viele freiberufliche Musikerkollegen seien derzeit ohne feste Engagements in ihrer Existenz bedroht, weil sie nicht auftreten können. Das Quartett verzichtet deshalb auf ein Honorar, die Kollekte soll dem Görlitzer Bachchor zugutekommen. Den freiberuflichen Musikern, die bei künftigen Auftritten des Bachchors musikalisch begleiten oder Soli singen, könne mit dieser Hilfe später etwas mehr Honorar gezahlt werden als sonst, sagt Reinhard Seeliger.
Die Andacht findet am Sonntag, 28. März, um 17 Uhr in der Görlitzer Kreuzkirche, Arndtstraße, unter den Corona-Bedingungen für Gottesdienste statt. Der Eintritt ist frei, um eine Kollekte zugunsten des Bachchors wird gebeten.