Das wird der neue Spieplatz am Güterbahnhof

Schwere Aufgabe für die junge Jury: Aus drei Vorschlägen durften 15 Kinder ihren Liebling auswählen. Es geht um einen neuen Spielplatz, der im Brautwiesenbogen entstehen soll. Vielmehr eine ganze Spielanlage ist es, was am alten Güterbahnhof in den nächsten Monaten entstehen wird. Denn sie besteht aus einem Kletterspielplatz für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren, einem Kleinkind-Spielplatz für Kinder der Altersgruppe bis sechs Jahren und aus einem generationenübergreifenden Tampen-Schwinger oder auch Wikinger-Schaukel genannt. Auf der können gleich ein halbes Dutzend Menschen gleichzeitig Spaß und Schwung erleben.

Die Jury-Kinder wohnen selber in der Gegend, werden also auch mit die künftigen Nutzer sein. Beteiligt an der Sache ist auch der Verein Tierra – Eine Welt, der sich 2018 im Rahmen des ESF-Projektes „Kinder machen den Stadtteil bunt“ engagiert und half, die Wünsche und Ideen aus dem Umfeld für den neuen Brautwiesenpark zu ermitteln. Heraus kam dabei eine lange Liste von Hinweisen und Wünschen, die den am Wettbewerbsverfahren beteiligten Spielplatzbauern benannt wurden, ebenso wie das eigentliche Thema für die neue Spielanlage: Güterbahnhof.
Nachdem die Kinder ihren Favoriten gekürt hatten, musste noch die „Erwachsenen“-Jury entscheiden. Die Mitglieder kommen aus den Bereichen Kinder- und Jugendhilfe und Inklusion sowie Berücksichtigung von Belangen behinderter Menschen. Zudem war die neue Familienbeauftragte der Stadt dabei, der Bürgerrat Innenstadt-West, das Landschaftsarchitekturbüro, das den Brautwiesenpark geplant hat sowie Mitarbeiter der Stadtverwaltung.

Wie die Stadtverwaltung mitteilt, wurde der Favorit der Kinderjury als wichtige Zusatzinformation für die eigene Bewertung bekanntgegeben. Letztlich waren sich Kinder und Erwachsene einig. Begeistert habe bei den Entwürfen der Kulturinsel deren Formsprache und Farbgestaltung, die in Görlitz und im Umland ja auch längst bekannt sind. Unter anderem ist auch der große Spielplatz im Stadtpark eine Kreation der Künstlerischen Holzgestaltung Bergmann GmbH aus Zentendorf – den Betreibern der Kulturinsel.
Kinder bei der Gestaltung von neuen Spielplätzen mit einzubeziehen ist in Görlitz nichts Neues – und immer wieder erwünscht – wie Spielplatzplaner Christian Freudrich vom Sachgebiet Stadtgrün jüngst gegenüber der SZ sagte. So konnten bereits bei der Gestaltung des Spielplatzes auf dem August-Bebel-Platz Kinder mitreden. Entstanden ist der 2017 eröffnete und von Anfang an überaus beliebte Spielplatz „Vogelhäuser in den Bäumen“.
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Für den Güterbahnhof werden die neuen Spielbauten bereits ab Mitte August gebaut, montiert vor Ort bis Ende Oktober dieses Jahres. Damit kann der Güterbahnhof-Spielplatz noch im Oktober zum Spielen freigegeben werden.
Für die Spielplatzlandschaft der Stadt ist das ein neuer Meilenstein, der obendrein zur rechten Zeit kommt. Denn zuletzt wurde eher Kritik als Lob an den Görlitzer Spielplätzen laut, weil an vielen Stellen Spielgeräte marode sind und abgebaut werden müssen, Geld für Ersatz aber der städtische Haushalt nicht hergibt. Lediglich für dringende notwendige Reparaturen gibt es Mittel.
Der neue Spielplatz im Brautwiesenbogen kostet stolze 80.000 Euro, doch immerhin werden 80 Prozent dieser Summe aus dem Efre-Topf gefördert, unter dem das gesamte Brautwiesenbogenprojekt läuft – der grüne Gürtel für Görlitz. 20 Prozent sind geplante, städtische Eigenmitteln.