Um 4.50 Uhr ging in der Sonntagnacht die Meldung ein, dass an der Dorfstraße 7 in Königshain ein am Straßenrand abgestelltes Gerät samt Trailer in Brand steht. Vor Ort wurde Feuerwehrleuten und Polizisten schnell klar: Was da brennt, ist der Kreisblitzer. Unbekannte hatten das Gerät samt fahrbarem Untersatz in Brand gesteckt. Das sagt der Polizeiführer vom Dienst bei der Polizeidirektion Görlitz René Krause auf Nachfrage. Aufgrund der Hitze könnte in den Akkus des Messgeräts ein explosives Gasgemisch entstanden sein und das die Ursache dafür, das Teile des Gerätes in das gegenüberfliegende Dach flogen. Genaue Untersuchungen werden zeigen, ob sich die Vermutung bestätigt.
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Fest steht jedenfalls bereits, dass der Kreisblitzer Schrott ist. Unter Vorbehalt nennt der Polizeiführer vom Dienst eine Schadenssumme von 150.000 Euro. Ein Abschleppunternehmen holte den Kreisblitzer in Königshain vom Straßenrand weg. Zwischen 8.45 Uhr und 9.15 Uhr war dafür die Dorfstraße voll gesperrt, so René Krause. Jetzt sind die Reste des Blitzgeräts gesichert abgestellt. Die Polizei ermittelt.
Der Blitzer soll erst am vergangenen Freitag am Ortseingang von Könisgahin aufgestellt worden sein. Ober er "scharf gestellt" und aktiv war, das kann der Polizeiführer am Sonntag nicht sagen.
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Um den mobilen Kreisblitzer gab es immer wieder Zoff. So gab es widersprüchliche Aussagen der Landkrisverwaltung dazu, ob das Gerät mit einem Attrappen-Kennzeichen unterwegs sein darf beziehungsweise eine Sondergenehmigung dafür notwendig ist, kein TÜV vorhanden ist. Kritik gab es auch an Standorten, an denen der Blitzer die Geschwindigkeit von Autofahrern maß. Der Vorwurf der Abzocke wurde immer wieder laut.
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Immer wieder gab es Anschläge auf den Kreisblitzer. Oft wurde er mit Farbe beschmiert und damit funktionslos. Der Landkreis Görlitz hatte das Blitzgerät Mitte 2021 geleast. Mindestens neun Farbanschläge auf das Gerät wurden bekannt. Anfang Oktober vergangenen Jahres stand es in Ebersbach-Neugersdorf. Bei einer Explosion wurde das Gerät komplett zerstört. Nur einen Monat später hatte der Landkreis ein baugleiches Modell wieder beschafft. Es werde besonders gesichert, hatte der Landkreis dazu mitgeteilt. Seit Sonntagnacht aber ist es wieder außer Betrieb.