Kreis Görlitz: Bäcker lassen am Freitag das Licht aus
Mancher Kunde wird sich am Freitag die Augen reiben und sich wundern, warum es dunkel ist beim Bäcker seines Vertrauens. Aber auch, wenn das Licht in Bäckerfachgeschäften ausbleibt, Brot, Brötchen und Kuchen werden angeboten wie immer - und zusätzlich auf die drastischen Zukunftsaussichten der Bäcker aufmerksam gemacht. "Licht aus" heißt die Aktion, mit der bundesweit Bäcker auf explodierende Kosten bei Zutaten und Energie hinweisen und auf ihre Sorgen um den Bestand der Betriebe.
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Handwerker wollen ein Zeichen setzen
Von den 32 Mitgliedsbetrieben der Bäckerinnung der Kreishandwerkerschaft Görlitz wird die knappe Hälfte mitmachen. "Aktuell wissen wir von 14 Betrieben, die sich daran beteiligen möchten. Hinzu kommen auch einige Nicht-Innungsbetriebe, die diese Aktion unterstützen und auch einige Fleischereien wollen ein Zeichen setzen", sagt Daniel Siegel, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Görlitz auf Nachfrage. Der Wunsch zu einer Aktion kam aus der Innung. Bäcker-Innungsobermeister Gottfried Paul aus Herrnhut sagt: „Wir müssen auf uns und unsere Probleme aufmerksam machen. Dennoch ist es wichtig, zusammenzuhalten und als Gemeinschaft die Interessen des Bäcker- beziehungsweise Lebensmittelhandwerks zu vertreten.“
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Deshalb zielt diese Aktion auch auf die Kunden ab. "Die Kunden können weiter zum Handwerksbetrieb einkaufen kommen und nicht - wie so mancher Politiker sagt - die Brötchen beim Discounter holen", sagt Daniel Siegel. Die Bäckereien seien nicht nur Ort zur Beschaffung von Lebensmitteln, es sind auch Begegnungsstätten, gerade im ländlichen Raum. Verständnis für den Fakt, dass der Druck auf die Betriebe durch höhere Materialpreise, steigende Bürokratie und den kommenden Mindestlohn immer höher wird und die Bäckerbetriebe entscheiden müssen, wie sie diese Steigerungen an die Kunden weitergeben, ist also auch gewollt bei der Aktion "Licht aus".