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Energiekrise: Turow verkauft jetzt Kohle an Privatkunden

Auch in Polen wächst die Sorge vor kalten Öfen im Winter. Deswegen wirft das Nachbarland bislang geltende Regeln über Bord. Davon profitieren die Zgorzelecer.

Von Sebastian Beutler
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Ein Abraumbagger im Tagebau Turow.
Ein Abraumbagger im Tagebau Turow. © Matthias Weber (Archiv)

Bislang verhinderten Gesetze, dass die polnische PGE-Gruppe als einer der größten Kohleproduzenten Braunkohle auch an Privatpersonen verkaufen durfte. Doch die Lage in Polen wird derart kritisch angesehen, dass das Land neue Verordnungen auf den Weg gebracht hat. Sie gelten bis Ende April kommenden Jahres.

Demnach können nun auch Einwohner beispielsweise von Zgorzelec oder Bogatynia Braunkohle für Heizzwecke bei PGE erwerben. Das erklärte die Unternehmensgruppe am Dienstag. Dazu richtete die PGE-Gruppe Braunkohleverkaufsstellen ein, wo Kohle aus den beiden größten polnischen Gruben Belchatow (Wojewodschaft Lodz) und Turow angeboten wird.

Zuvor mussten Privatkunden bei einer zentralen Behörde ihre Heizanlage anmelden, damit deren Emissionen registriert sind. Mit diesem Nachweis können die Eigentümer jetzt bis zu sechs Tonnen Kohlen kaufen.

Die Kohle aus den beiden Gruben dient vor allem der Stromerzeugung in Polen und deckt 27 Prozent des polnischen Inlandbedarfs, heißt es in einer Information von PGE. Trotz der Verkäufe an Privatkunden wäre die Versorgung der Kraftwerke in Polen und damit die Stromproduktion nicht gefährdet.