Update Görlitz
Merken

"Enttäuscht über Ignoranz der Arbeitgeber"

Bei Alstom in Görlitz und Bautzen wird an diesem Mittwoch gestreikt. Die IG Metall nennt Forderungen und findet deutliche Worte.

 2 Min.
Teilen
Folgen
So sah der IG-Metall-Protest am Mittwoch bei Alstom aus.
So sah der IG-Metall-Protest am Mittwoch bei Alstom aus. © Foto: IG Metall Ostsachsen

Mehr als 180 Gewerkschaftler der IG Metall Ostsachsen haben an diesem Mittwoch in den beiden Werken des Bombardier-Nachfolgers Alstom in Görlitz und Bautzen ihre Arbeit niedergelegt, in Görlitz im Zuge einer Frühschlussaktion. Sie verliehen damit ihrer Forderung nach dem tariflichen Angleichungsgeld, das der IG Metall Bezirk Berlin Brandenburg Sachsen im Zuge der laufenden Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie fordert, Nachdruck, teilt Gewerkschaftssekretärin Eileen Müller mit.

Schon zuvor hatte es Warnstreiks bei Alstom in Görlitz und bei Siemens in Görlitz gegeben.

Nachdem am Montag die Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeberverband VSME erneut ergebnislos verlaufen waren, wachse der Unmut bei den Beschäftigten, so Müller. "Sie sind enttäuscht über die derartige Ignoranz der Arbeitgeber. Auslöser ist die fehlende Bewegung beim Thema Angleichungsgeld. 30 Jahre nach der Wende empfinden sie es als enorme Ungerechtigkeit", erklärt die Gewerkschaftssekretärin.

Gerd Kaczmarek, Betriebsratsvorsitzender von Alstom in Bautzen und Mitglied der Verhandlungskommission, sagte über die Tarifverhandlung: "Es wurde weder inhaltlich darüber diskutiert noch gibt es überhaupt erst einmal ein Angebot dazu." Das sei "enttäuschend und inakzeptabel". Mit dem Warnstreik am Mittwoch zeige man erneut, wie ernst es mit dieser Forderung sei. "Wir wollen Gerechtigkeit und erwarten von der Arbeitgeberseite konstruktiv mit uns über dieses längst überfällige Thema zu verhandeln", so Kaczmarek weiter.

Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen, sagte: "Die Arbeitgeber spielen mit dem Feuer. Wir wollen eine Lösung in der Fläche, um unserer gemeinsamen gesellschaftspolitischen Verantwortung gerecht zu werden. Der Arbeitgeberverband jedoch lehnt das ab." Wer so rückwärtsgewandt agiere, habe bis heute nicht verstanden, dass auch die ostdeutschen Metaller ihre Arbeit genauso gewertschätzt haben wollen, wie der Rest der Republik. Man werde sich nicht aufhalten lassen und fordere weiter Tarifliches Angleichungsgeld. Diese Woche werde es auch in Ostsachsen den ersten 24-Stunden-Warnstreik der Geschichte geben. (SZ)

Mehr Nachrichten aus Görlitz lesen Sie hier.

Mehr Nachrichten aus Niesky lesen Sie hier.