Für Schnäppchenjäger und Sammler ist die Internet-Verkaufsplattform Ebay Kleinanzeigen eine wahre Fundgrube. Und gerade jetzt, wo wegen der Corona-Richtlinien viele Geschäfte zu haben, findet man Dinge aus zweiter Hand, die vielleicht so manchen Engpass überbrücken helfen. Von Kindersachen über die Kaffeemaschine oder Möbelstücke ist alles dabei – oft im nahen Umfeld und schnell abzuholen.
Beim Stöbern stößt der eine oder andere auf kuriose Angebote. Eins davon hatte Sebastian Weiß aus der Gemeinde Vierkirchen zum Wochenanfang eingestellt. Grund dafür: Aktuell hat die Arnsdorfer Familie jede Menge der „Ware“ übrig. Einen enormen Überschuss gebe es sozusagen. Der soll unter die Leute gebracht werden. Sebastian Weiß' Angebot: „Bester Lausitzer Pulverschnee.“
Umsonst gibt es den eiskalten Verkaufsartikel nicht. Der Preis liegt knapp unter 50 Euro. In der Annonce steht auch die Begründung dafür: „Er besitzt beste Eigenschaften zur Verarbeitung in Langlauf-Skigebieten“, steht da. Auch sage ihm mancher „heilende Kräfte bei manchen Wehwehchen nach“, ist dort zu lesen. Der Lausitzer Pulverschnee wird als echtes „Naturprodukt“ angepriesen. Und da er bei den Arnsdorfern im Überfluss vorhanden sei, könne die Ware auch zum „Sensationspreis von nur 49 Euro“ angeboten werden. Pro Kubikmeter – versteht sich. Als besonderen Service bietet Sebastian Weiß zudem Hilfe beim Verladen an. Immerhin: Innerhalb eines Tages klickten 199 Interessenten auf die Anzeige. Nur habe sich noch kein Käufer gefunden.

„Wenn man stundenlang Schnee schaufelt, kommt man auf solche verrückten Ideen“, sagt der Familienvater schmunzelnd. 600 bis 700 Quadratmeter Fläche müssen auf seinem Grundstück beräumt werden. Da packen auch Ehefrau Nicole, die 17-jährige Tochter Lena und der achtjährige Sohn Hajo mit an. Mittlerweile ist der Schneeberg im Hof seiner kleinen Wirtschaft auf über zwei Meter angewachsen. Langsam wird es eng. Der Schnee sei auch zu pulvrig, um ihn aufs Feld zu schaffen. Irgendwo müsse das weiße Zeug also hin, wie der Familienvater sagt. Preislich sei sicher noch was zu machen, verschenken notfalls eine Option, wirbt er lachend um seinen Schneehaufen.
Selbstverständlich sei die Sache mit dem Verkauf der weißen Pracht ein Spaß. „Mit der Annonce wollte ich den Leuten ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern“, sagt er. Was den jungen Mann, der vor zehn Jahren von der Stadt Görlitz aufs Land zog, angesichts der Schneemassen trotzdem freut: „Bei uns im Dorf helfen die Bauern und Nachbarn beim Schnee schieben mit.“ Ein gutes Miteinander sei das Dorfleben allemal.