Axel Gürntke von der Firma „Kutsch- & Kremserfahrten Axel Gürntke“ aus Radeburg ist sauer. „So, wie es derzeit aussieht, werde ich wohl nach dem Lockdown gar nicht nach Görlitz zurückkehren“, sagt er. Hintergrund: Das Veterinäramt des Kreises habe ihm mitgeteilt, dass er bei Temperaturen von 27 Grad aufwärts keine Droschkenfahrten mehr anbieten dürfe, sondern seine Pferde in den Stall bringen solle.
Berliner Leitlinie als Orientierung
Stimmt das? Nicht ganz, sagt das Landratsamt. „In einem Einzelfall“ sei „aufgrund mehrfacher Tierschutzanzeigen nach mehrmaliger objektiver Prüfung der Umstände in den Sommermonaten“ auf die Einhaltung der Leitlinien hingewiesen worden – insbesondere im Hinblick auf die Temperatur. Das Amt orientiere sich an der Berliner Leitlinie für Pferdefuhrwerksbetriebe. Die besagt: An Tagen, an denen die Tageshöchsttemperatur 25 Grad erreicht, sind die Pferde mindestens alle zwei Stunden zu tränken. Erreicht die Lufttemperatur im Laufe eines Tages 30 Grad im Schatten, sind Kutschfahrten unverzüglich einzustellen. Das soll nun auch hier gelten.