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Tipps für eine Schlösserreise ins Hirschberger Tal

Oldtimer, Hochprozentiges, Livemusik und Radeln – die an Sachsen grenzende Schlösserregion in Südwestpolen legt nach Corona los mit neuen Ideen.

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Waclaw Dzida hat nicht nur das Schloss Staniszow im Hirschberger Tal saniert, sondern knüpft auch an die Likörtradition im Ort an.
Waclaw Dzida hat nicht nur das Schloss Staniszow im Hirschberger Tal saniert, sondern knüpft auch an die Likörtradition im Ort an. © Pawel Sosnowski

Von Klaus Köppel und Irmela Hennig

Die Coronapandemie und die damit verbundenen Einschränkungen haben auch den Schlosshotels im Hirschberger Tal in Polen zu schaffen gemacht. Doch längst stehen sie wieder offen, ist die Einreise nach Polen problemlos möglich. Die Schlossbesitzer haben zudem einiges Neues auf Lager und so manche Pläne für die kommende Zeit – ein Überblick.

Staniszow: Stonsdorfer Likör gibt es nun im Probierstübchen

Schloss Stonsdorf (Staniczow) in Niederschlesien.
Schloss Stonsdorf (Staniczow) in Niederschlesien. © Klaus Klöppel

Ein Schlückchen Likör gefällig? Und zwar Stonsdorfer? Im Schloss und Hotel von Staniszów (Stonsdorf) nahe dem polnischen Jelenia Góra (Hirschberg) ist das schon seit einer Weile möglich. Denn die Schlossbesitzerfamilie Dzida bietet Stonsdorfer Likör mit seiner berühmten Geschichte aus eigener Herstellung seit reichlich zwei Jahren an.

Hausherr Wacław Dzida hat so, gemeinsam mit seinen beiden Söhnen, eine jahrhundertealte Tradition direkt in Staniszów neu belebt. Und dafür auch ein Domizil geschaffen – auf dem Schlossgelände. Denn Anfang des Jahres zog eine kleine Likör-Manufaktur in das neu eröffnete Tirolerhaus ein.

Dort gibt es seit Kurzem auch ein Probierstübchen. Das ist urig mit Holztischen und Kerzenleuchtern eingerichtet. Neugierige können dort nicht nur den mit regionalen Kräutern und Waldfrüchten produzierten Likör probieren und kaufen, sondern erfahren auch allerlei Interessantes aus Geschichte des Kräutersammelns und der Likörherstellung in Stonsdorf.

Schon 1810 hatte dort der Brauereigeselle Christian Gottlieb Koerner seinen ersten Likör produziert, der später als „Echt Stonsdorfer“ weltbekannt wurde. Noch älter ist die Geschichte der Kräutersammler im Riesengebirge, der sogenannten Laboranten. Sie stellten Arzneimittel aus den von ihnen gesammelten Kräutern und Wurzeln her.

Nun sammelt Dzida mit den Söhnen Kräuter und Waldfrüchte für ihren Likör, mit dem sie an die Tradition anknüpfen. Auch Sternanis trägt zum Geschmack des tiefroten Likörs bei, der sich mit seinem intensiven Fruchtgeschmack und einer leicht herben Note deutlich von dem heute noch industriell hergestellten Stonsdorfer absetze. Für Gäste und Besucher des Schlosses seien die kleinen Flaschen des „Likier Staniszowsiki“ ein beliebtes Mitbringsel, so das polnische Fremdenverkehrsamt.

Weitere Informationen unter www.schlossstonsdorf.de

Karpniki: Gäste können E-Bikes für den Ausflug nutzen

Das Schloss Fischbach (Karpniki) im Hirschberger Tal wurde in den zurückliegenden Jahren als Romantikhotel saniert.
Das Schloss Fischbach (Karpniki) im Hirschberger Tal wurde in den zurückliegenden Jahren als Romantikhotel saniert. © Peter Redlich

Das Schlosshotel in Karpniki (Fischbach) setzt gezielt auf Radtouristen. Denn das neogotische Wasserschloss liegt von Fischteichen umgeben am Fuße des Landeshuter Kamms (Rudawy Janowickie) und auch zum Riesengebirge (Karkonosze) sind es nur wenige Kilometer – das lässt sich auf zahlreichen Radwanderwegen entdecken. Allerdings führen die teilweise über von Autos befahrenen Straßen. Für Gäste mit weniger guter Kondition gibt es ein neues Arrangement unter dem Motto „Aufenthalt + E-Bike“. Da gibt es zur Übernachtung zwei E-Bikes der Marke Haibike sowie eine Karte mit den Fahrradrouten der Region.

Weitere Informationen unter www.zamekkarpniki.pl

Łomnica: Biergarten und Konzertreihe im Sommer

Die Lomnitzer Schlossbetreiberin Elisabeth von Küster im neuen Bethaus von Lomnica (Lomnitz), wo jetzt eine neue Ausstellung zu sehen ist.
Die Lomnitzer Schlossbetreiberin Elisabeth von Küster im neuen Bethaus von Lomnica (Lomnitz), wo jetzt eine neue Ausstellung zu sehen ist. © Irmela Hennig

Auf Schloss Łomnica (Lomnitz) gibt es unter der Überschrift „Musikalischer Salon“ verschiedene Konzerte. Das nächste findet am 6. August, 17 Uhr, im neu errichteten Bethaus statt. Zu hören sind unter anderem Werke von Johann Sebastian Bach, Bela Bartók, Camille Saint-Saëns und Aleksander Nowak. Cellist Michal Pepol und Akkordeonist Rafał Łuc treten auf. Außerdem läuft im Bethaus bis 24. Juli eine Bibelausstellung. Kinder können zudem mehrmals im Monat auf dem Gutshof reiten. Zweimal monatlich ist die Veranstaltung „Biergarten mit Live-Musik“, dazu wird Essen vom Grill serviert. Nächster Termin: 24. Juli.

Weitere Informationen unter palac-lomnica.pl/de

Pakoszów: Oldtimer kommen im September ins Hirschberger Tal

Ein Hingucker in Schloss Pakoszow ist auch die wieder hergestellte Decke im Barocksaal
Ein Hingucker in Schloss Pakoszow ist auch die wieder hergestellte Decke im Barocksaal © Irmela Hennig

Skulpturen der Künstler Stanisław Wysocki und Jacek Opała sind ab sofort dauerhaft im Seehaus von Schloss Pakoszów (Wernersdorf) zu sehen. Im Spätsommer kommen dann Freunde von Oldtimern auf ihre Kosten. Vom 1. bis 4. September findet das zweite Europäische Ford-T-Treffen auf dem Schlossgelände statt. Zum Programm gehört ein Orientierungsrennen durch die umliegenden Berglandschaften am 2. September. Tags darauf präsentieren sich die Oldies auf dem Marktplatz von Jelenia Góra. Zudem gibt es ein Geschicklichkeitsrennen und einen Schönheitswettbewerb. Zum Abschluss findet am 4. September eine Oldtimer-Party in Pakoszów statt.

Weitere Informationen unter www.palac-pakoszow.pl