Fronleichnam ist ein ganz besonderes Hochfest der katholischen Kirche, weil es meist im Freien, auf Straßen und Plätzen mit vielen Blüten gefeiert wird. Immer zehn Tage nach Pfingsten geben Katholiken von ihrem Glauben an die Eucharistie, die Verwandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi, in aller Öffentlichkeit Zeugnis. Nach der Heiligen Messe wird die Monstranz mit einer geweihten Hostie, dem Allerheiligsten, unter einem Baldachin in einer Prozession verehrt.
In Görlitz und Zgorzelec ist es seit 1991 Tradition, Fronleichnam alle vier Jahre in einer deutsch-polnischen Prozession zu feiern, so auch gestern. Hunderte Katholiken zogen nach der Messe in St. Bonifatius bis zur Görlitzer Stadtbrücke, wo Bischof Siemieniewski von Legnica (Liegnitz) und der Görlitzer Bischof Ipolt die Monstranz jeweils in Richtung ihres Landes segneten: „Damit wir in brüderlicher Liebe und Frieden leben können“, schallte es aus den Lautsprechern. Auf deutscher Seite ging es weiter durch den Stadtpark bis zur Pfarrkirche auf der Struvestraße, zum Ausklang der Feier.