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Görlitzer Förderschule kann auf Sozialarbeiter hoffen

In diesem Jahr ging die Schule leer aus bei der Schulsozialarbeit. Nun ändert der Kreis die Verteilung der Fördermittel. Reichen aber werden sie weiterhin nicht für alle Schulen.

Von Sebastian Beutler
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Elternratsvorsitzende Peggy Popig und Sozialarbeiter Heiner Seibt hoffen, dass ab kommendem Jahr das Förderschulzentrum in Görlitz eine Förderung für die Schulsozialarbeit erhalten wird.
Elternratsvorsitzende Peggy Popig und Sozialarbeiter Heiner Seibt hoffen, dass ab kommendem Jahr das Förderschulzentrum in Görlitz eine Förderung für die Schulsozialarbeit erhalten wird. © Martin Schneider

Noch sind die 2,1 Millionen Euro für die Schulsozialarbeit im Landkreis Görlitz für dieses Jahr nicht aus Dresden eingetroffen. Doch das ist nur noch eine Frage von Tagen. Die Arbeit in den 36 Schulen, die eine Förderung erhalten, ist davon ohnehin unbenommen. Die Sozialarbeiter sind weiterhin in den Einrichtungen tätig.

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Währenddessen aber macht sich der Landkreis Gedanken, wie das Geld ab 2024 verteilt wird. In lebhafter Erinnerung ist noch der Streit aus dem vergangenen Jahr. Die Schulen hatten Projekte in Höhe von 2,4 Millionen Euro angemeldet beim Kreis, über den die Fördergelder für die Schulsozialarbeit des Freistaates abgewickelt werden. Obwohl der Freistaat die Gelder für dieses Jahr erhöht hat, gibt es aber nicht mehr Schulsozialarbeiter. Die zusätzlichen Mittel gehen für Gehaltssteigerungen und Sachkosten drauf. Darüber hinaus musste der Kreis eine Prioritätenliste aufstellen, nach der die geförderten Schulen ausgewählt wurden. Das Geld reichte eben nicht.

Größter Verlierer des Verteilungspokers war das Förderschulzentrum in Görlitz, das erneut nichts vom Geldsegen aus Dresden hat. Zwar überbrückt die Schule mithilfe der Stadt diese förderungslose Zeit, damit Sozialarbeiter Heiner Seibt vom Verein "einer für alle" seine Tätigkeit seit 2011 fortsetzen kann. Doch sah der Jugendhilfeausschuss schon im vergangenen Jahr die Notwendigkeit, das Verfahren zu ändern.

Das ist nun geschehen. Und zwar veränderte der Jugendhilfeausschuss am Donnerstag die Kriterien, nach denen die Schulen priorisiert werden. Vier Kategorien spielen dabei eine Rolle. Am stärksten die Art der Schule, dann die Größe der Einrichtung, die Lage im ländlichen oder städtischen Gebiet und wie lange bereits Schulsozialarbeit an der jeweiligen Schule gefördert wird.

Die 22 Oberschulen im Kreis haben auch künftig den Schulsozialarbeiter sicher, so will es die sächsische Landesregierung. Aber nach ihnen sollen Grund-, Förderschulen und Freie Schulen gleichberechtigt gewichtet werden, noch vor Gymnasien. Die können künftig nur noch mit ihrer Größe punkten, doch spielt das eine geringere Rolle als die Art der Schule. Während das Förderschulzentrum zuversichtlicher für das Jahr 2024 sein kann, bleibt die Frage: Für wen reicht das Geld ab 2024 nicht mehr? Das aber steht erst im Herbst fest, wenn der Ausschuss über die Anträge der Schulen entscheidet.