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Görlitzer Museum entdeckt erste Manga

Im Depot der Städtischen Sammlungen sind asiatische Holzschnitte aus dem 19. Jahrhundert aufgetaucht. Nun werden sie das erste Mal in Görlitz gezeigt.

Von Ines Eifler
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Kai Wenzel, Kunsthistoriker der Görlitzer Sammlungen, fand japanische Holzschnitte im Depot, ließ sie entschlüsseln und erfuhr von ihrem hohen Wert. Bis Oktober sind sie im Barockhaus zu sehen.
Kai Wenzel, Kunsthistoriker der Görlitzer Sammlungen, fand japanische Holzschnitte im Depot, ließ sie entschlüsseln und erfuhr von ihrem hohen Wert. Bis Oktober sind sie im Barockhaus zu sehen. © Martin Schneider

Es geschieht immer wieder, dass im Depot des Kulturhistorischen Museums oder in der Oberlausitzischen Bibliothek in Görlitz Dinge auftauchen, deren Wert lange Jahre nicht bekannt war. Oder nicht erkannt werden konnte, weil sie an unvermuteten Stellen aufbewahrt wurden oder unklar bezeichnet waren.

So bestehen Bucheinbände manchmal aus mittelalterlichen Pergamenten, die viel wertvoller als ihr Inhalt sind. Manches uralte Buch fand sich plötzlich wieder, das jahrzehntelang als verschollen galt, aber "verstellt" war.

Rätsel entschlüsselt

Ähnlich wie die Museumsmitarbeiter 2009 beim Ausräumen eines Möbeldepots eine 400 Jahre alte Wappentafel derer von Gersdorff entdeckten, fiel Kai Wenzel bei derselben Gelegenheit eine Schatulle mit Grafiken in die Hände, die pauschal als "Farbholzschnitte, Japan, 19. Jahrhundert" bezeichnet waren. Mit dieser speziellen asiatischen Kunstgattung kannte sich im Museum keiner aus. Die Blätter waren mit japanischen Schriftzeichen signiert, niemand konnte sie lesen.

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