Görlitz
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Görlitzer Orden hat neue Oberin

Schwester Cäcilia steht nun an der Spitze der Borromäerinnen im Carolus-Krankenhaus. Sie verhindert damit den schnellen Umzug der Ordensschwestern.

Von Sebastian Beutler
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Schwester Cäcilia ist die neue Oberin des Konventes der Barmherzigen Schwestern vom Hl. Karl Borromäus am St.-Carolus-Krankenhaus in Görlitz
Schwester Cäcilia ist die neue Oberin des Konventes der Barmherzigen Schwestern vom Hl. Karl Borromäus am St.-Carolus-Krankenhaus in Görlitz © St. Carolus Krankenhaus Görlitz/Stephanie Hänsch

Katholische Bischöfe können mit 75 Jahren in Ruhestand gehen, Schwester Cäcilia von den Borromäerinnen in Görlitz aber hat in diesem Alter jetzt noch eine neue Aufgabe für den Orden in der Stadt übernommen.

Seit 5. Juni ist sie die neue Oberin der noch verbliebenen sechs Schwestern im Konvent, der sich auf dem Gelände des St.-Carolus-Krankenhauses in Görlitz befindet. Wie Klinik-Sprecherin Stephanie Hänsch am Freitag mitteilte, trat Schwester Cäcilia die Nachfolge von Schwester Jutta an, die vor wenigen Wochen plötzlich verstorben war. Die Entscheidung über die Nachfolge traf die Generaloberin des Mutterhauses in Kloster Grafschaft (Nordrhein-Westfalen), nachdem Schwester Cäcilia zuvor ihre Bereitschaft zur Übernahme des Amtes erklärt hatte.

Ohne diese Bereitschaft wäre die Gefahr groß gewesen, dass die Schwestern von Görlitz nach Kloster Grafschaft umziehen hätten müssen. Der Konvent war in den vergangenen Jahren immer kleiner, seine Mitglieder immer älter geworden. Drei Ordensschwestern feierten im vergangenen Jahr bereits die 60. Wiederkehr ihres Ordensgelübdes, unter ihnen auch die damalige Oberin Schwester Jutta. Zu den jüngeren Schwestern zählen Cäcilia und Schwester Gemma - die eine ist jünger als 80 Jahre, die andere jünger als 60 Jahre.

Der Orden hatte seit 1927 das Carolus-Krankenhaus betrieben. Dessen Schwestern waren in der stationären Krankenpflege tätig. 2004 trennten sich die Borromäerinnen als Träger vom Krankenhaus und gaben die Klinik an die Malteser ab. Mittlerweile hat das Krankenhaus einen neuen Träger. Die Borromäerinnen oder Barmherzige Schwestern vom hl. Karl Borromäus ist ein alter katholischer Orden, der 1652 in Nancy gegründet worden ist.

Trotz der formalen Trennung von der Klinik gehören die Borromäerinnen irgendwie zum St.-Carolus-Krankenhaus und machen seine besondere Prägung aus. Auch beim Mitarbeiterfest am Freitag waren sie dabei.

Schwester Cäcilia wird daher neben ihren Aufgaben im Konvent auch weiterhin als studierte Kirchenmusikerin täglich die Orgel im Gottesdienst spielen. Und vielleicht kann sie ihren großen Wunsch ja miterleben: das 100. Ordensjubiläum der Borromäerinnen in Görlitz 2027. "Dann können sie uns holen, habe ich zur Generaloberin gesagt", erklärte Schwester Cäcilia im September 2021 gegenüber Sächsische.de.