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Existenzängste bei Unternehmern im Kreis Görlitz

Mehr als jeder zweite Unternehmer in Kreis Görlitz sorgt sich laut einer Umfrage um die Zukunft. Am Donnerstag werden Forderungen an die Politik gesammelt.

Von Connor Endt
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Die MIT-Kreisverbandsvorsitzende Sylke Jennewein sammelt Forderungen von lokalen Unternehmern an die Politik.
Die MIT-Kreisverbandsvorsitzende Sylke Jennewein sammelt Forderungen von lokalen Unternehmern an die Politik. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Nicht nur Meckern und Murren will Sylke Jennewein, die Kreisverbandsvorsitzende der Görlitzer Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT). Dabei würden sich dafür aktuell viele verschiedene Gründe finden: Die Energiepreise steigen, viele Unternehmen im Landkreis wissen nicht, wie sie in den folgenden Monaten überleben sollen.

Wie ernst die Lage ist, zeigt eine Online-Befragung von 137 kleinen und mittelständischen Unternehmen, die die MIT durchgeführt hat. Von den Befragten gaben rund 61 Prozent an, dass die aktuellen Energiepreise die Existenz ihres Unternehmens konkret bedrohen oder bedrohen könnten. Zudem planen fast die Hälfte der Unternehmen, die gestiegenen Energiekosten an ihre Kunden weiterzugeben. Befragt wurden hauptsächlich kleine und mittelständige Unternehmen zwischen zehn und 150 Mitarbeitern, vertreten waren unter anderem die Bereiche Handwerk, Handel, Logistik oder Kultur- und Kreativwirtschaft.

Die MIT sammelt Forderungen an die Politik

Die Ergebnisse der Online-Umfrage werden am Donnerstag auf dem Gelände von Siemens Energy vorgestellt. Der MIT Kreisverband lädt dann zu der Diskussionsveranstaltung „Energiekrise – was nun? Wege durch und aus der Krise“. Eingeladen sind der Görlitzer Oberbürgermeister Octavian Ursu, mehrere mittelständische Unternehmen sowie Vertreter von M4Energy, Siemens Energy, Leag und der Zwickauer Energieversorgung.

„Wir wollen konkrete Lösungsansätze und Forderungen an die Politik diskutieren“, sagt Sylke Jennewein, die die Veranstaltung zusammen mit Peter Starre, dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Görlitzer Stadtwerke, moderieren wird. Diskutiert wird unter anderem, wie die Unternehmen mit der Krise umgehen, welche staatliche Unterstützung gebraucht wird und wie sicher die künftige Energieversorgung ist. Interessierte Bürger können sich ebenfalls an der Diskussion beteiligen, müssen wegen Sicherheitsvorschriften aber einen Ausweis vorlegen.

Der größte Wirtschaftsverband in Deutschland

Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion ist mit etwa 25.000 Mitgliedern der größte parteipolitische Wirtschaftsverband in Deutschland. Ziel der Vereinigung ist es, Interessen von mittelständischen Unternehmen gegenüber Politik, Verwaltung und der Öffentlichkeit zu vertreten. Die MIT ist aus wirtschaftlichen Ausschüssen der CDU und CSU entstanden, der sächsische Landesverband gehört mit gut 461 Mitgliedern deutschlandweit zu den kleineren Verbänden.