St. Wenzeslaus, die katholische Kirche in Jauernick-Buschbach, erhält eine zweite Glocke. Vollständig ist das Geläut des Gotteshauses dann aber immer noch nicht. Denn bis zum Ersten Weltkrieg besaß St. Wenzeslaus drei Glocken.
Nun darf sich die Kirchgemeinde auf eine neue, die zweite Glocke freuen. Möglich wird das durch Spenden von knapp 5.000 Euro, die von Spendern außerhalb von Kirchgemeinde und Pfarrei Heiliger Wenzel kamen.
Gegossen wird traditionell im Lehmverfahren
Gegossen wird die neue Glocke im münsterländischen Gescher. Das ist eine kleine Stadt nahe der holländischen Grenze. Dort wurde 1931 auch die erste Glocke von St. Wenzeslaus hergestellt, nachdem die Kirchgemeinde im Ersten Weltkrieg alle ihre drei Glocken hergeben musste. Sie wurden für Kriegszwecke eingeschmolzen.
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Dass die 1690 gegründete und heute in zwölfter Generation tätige Glocken- und Kunstguss-Manufaktur Petit & Gebrüder Edelbrock auch für die neue Glocke den Auftrag erhielt, freut Ellen Hüesker sehr. Die Diplom-Ingenieurin ist Glockengießerin und kaufmännische Leiterin des Unternehmens. Einerseits ist sie traurig, dass die alte Glocke für Kriegszwecke missbraucht wurde, andererseits ist es ihr eine Freude, dass eine neue Glocke aus ihrem Haus den Platz der alten einnehmen darf.
Derzeit befindet sich die neue Glocke für Jauernick in der zweiten von drei Fertigungsphasen. Wie alle Glocken wird sie nach dem traditionellen Lehmverfahren hergestellt. Sie wird ein Abbild der Heiligen Hedwig zieren. Wann die 120 Kilogramm schwere Bronzeglocke geliefert wird, kann Frau Hüesker noch nicht genau sagen. "Mit mehr als 400 Zeichen und dem Abbild auf der künftigen Glocke ist sie eine Herausforderung für den Guss", erklärt sie und verspricht, dass sich die Menschen in der Region mit der zweiten Glocke bald auf ein volleres, schönes Geläut freuen dürfen.
Drei Jahre lang war das Gotteshaus wegen Einsturzgefahr gesperrt. In diesem Sommer starteten die Reparaturen, vor wenigen Tagen wurde die Kirchturmspitze wieder aufgesetzt.