Görlitz
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Görlitzer Jazztage improvisieren auch bei Instrumenten

Von Freitag bis Sonntag startet das Festival schon ins Finale mit Konzerten in der Görlitzer Rabryka und der Horkaer Wehrkirche.

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Philipp Lassiter & Band spielen im L2 Club in Görlitz.
Philipp Lassiter & Band spielen im L2 Club in Görlitz. © Friedemann Dreßler

Mit bewegenden Konzerten haben die Jazztage begonnen und am Mittwochabend das „Benigna“ in Görlitz zum Überlaufen gebracht. Reichlich Zugaben forderte das Publikum, darunter viele Stadtbesucher, von den jungen Shooting-Stars der deutschen Jazzszene Johanna Summer und Jakob Manz. Das Finale der 27. Jazztage Görlitz bringt am Wochenende noch drei Konzerte: am Freitag und Sonnabend in der Rabryka, am Sonntag in der Wehrkirche Horka.

Johanna Summer und Jakob Manz spielten im Görlitzer "Benigna".
Johanna Summer und Jakob Manz spielten im Görlitzer "Benigna". © Friedemann Dreßler

Am Freitag kommt es dabei nicht nur zu ungewöhnlicher Instrumentierung sondern auch zu einem freundlichen Instrumenten-Karussell. Wenn am Freitag die in der Schweiz lebende holländische Musikerin Julie Campiche auf der klassischen Harfe der in Görlitz lebenden Japanerin Kazumi Hashimoto Jazz spielt, dann ist das nur ein Beispiel für das Instrumenten-Karussell, welches während der Jazztage Görlitz gewohnte Praxis ist. Darüber berichtet Friedemann Dreßler vom Görlitzer Kulturzuschlag-Verein. Da Julie mit ihrer Band per Zug anreist, was unter jungen Musikern immer häufiger vorkommt, ist eine Harfe nicht zu transportieren. Die selbstständige Harfenistin Kazumi Hashimoto sprang ein, bot ihre Harfe an und sorgte so für internationale Vernetzung.

So ungewöhnlich die Harfe beim Jazz, so üblich sind Leihinstrumente im Festivalbetrieb. Voluminöse und damit „fluguntaugliche“ Kontrabässe kommen alljährlich aus der Geigen-Schmiede des Görlitzers Albrecht Höppner. Die Flügel stammen zumeist aus der Manufaktur August Förster. Das Berthelsdorfer Solo der koreanischen Jazzpianistin Younee ziert noch heute die Website der Löbauer Firma. Flügeltransport über verwinkelte Treppen stellt jedoch oft eine Herausforderung dar, denn anders als sein deutscher Name erweist sich das Grand Piano als flug- beziehungsweise annähernd bewegungsunfähig.

Gitarrenverstärker haben örtliche Gitarristen oder die Musikschule Johann Adam Hiller beigesteuert. Das Schlagwerk kommt aus der Görlitzer Musikschule time2groove. Kongas und Bongos konnte häufig Claudia Lohmann aus dem Fundus ihres Ritmico- Studios liefern. Was nicht in Görlitz verfügbar ist, holt der Kulturzuschlag-Verein beim Zoundhouse Dresden.