Es war eine der Debatten dieses Jahres in Görlitz. Und nicht nur in der Stadt, wie Berichte in überregionalen Medien zeigten: Warum erhält die frühere Synagoge nicht den Davidstern auf die Kuppel zurück?
Als Markus Bauer und Marius Winzeler für den Verein "Förderkreis Görlitzer Synagoge" im Sommer die Diskussion noch einmal aufmachten, da öffnete sich schnell die Tür für eine Lösung. Denn mittlerweile hatte ein Personalwechsel bei der Jüdischen Gemeinde in Dresden zu einer Veränderung in der Frage geführt: Wie halten wir es mit dem Davidstern.
Die Jüdische Gemeinde ist eine der wichtigsten Stimmen bei dieser Detailfrage. Deswegen hatte die Stadt immer mit Verweis auf die Haltung der Gemeinde die Neuinstallation des Davidsterns abgelehnt. Doch nun ist das nicht mehr der Fall. Und damit gibt es keine ernsthafte Stimme mehr, die sich gegen den Stern wendet.

Während also die Grundsatzfrage geklärt ist, geht es nun um die Details. Dazu zählt natürlich die Finanzierung. Sie ist bislang in keinen Plänen enthalten. Doch ehe die Stadt weiß, wie teuer der neue Stern wird, muss sie erst einmal Klarheit darüber gewinnen, wie der Davidstern installiert werden kann.
Denn die Lage hat sich zum Bau von 1911 verändert. War die Kuppel damals für den Davidstern ausgelegt gewesen, so hat sie beim Umbau eine entscheidende Veränderung erfahren, wie Bau-Bürgermeister Michael Wieler vor dem Stadtrat erklärte. So wurde die Lichtkuppel mit Rauchabzugsklappen versehen und die Lasten der Dachkonstruktion werden nun über das Turmfachwerk bis in die Fundamente sicher abgetragen.
Ob nun noch statische Reserven für die Last des Sterns bestehen, geht aus den Unterlagen der bisherigen Sanierung seit 1992 nicht hervor - denn der Davidstern war ja auch nicht mehr vorgesehen.
Deswegen lässt jetzt die Stadt erst einmal untersuchen, wie der Davidstern wieder auf die Kuppel zurückkehren kann. Und natürlich sollen die Tragwerksplaner auch ermitteln, was das kostet.