Die Stadtverwaltung hat am Dienstag einen Berg-Ahorn auf dem August-Bebel-Platz in der Görlitzer Südstadt fällen lassen – sehr zum Unverständnis von Anwohner und SZ-Leser Andreas Böhmer, der den Baum als „im Stamm kerngesund und prächtig“ einschätzte und entsetzt war.
Das Rathaus indes begründet die Fällung mit „dem vollständigen Absterben von 60 Prozent der Baumkrone sowie der starken Degeneration der restlichen 40 Prozent.“ Deshalb hätten Denkmalschutz und Naturschutz der Fällung zugestimmt, erklärt Sprecherin Sylvia Otto.
Kronenteile hätten abbrechen können
„Eine Gefahr des Kippens oder Brechens des gesamten Baumes bestand aktuell nicht“, sagt sie. Die vollständig abgestorbenen Kronenteile hätten jedoch abbrechen können. Das sei aber aufgrund der hohen Sicherheitserwartung des Standortes an einem Spielplatz, am Geh- und Radweg, an der Straßenbahntrasse und an der Straße nicht vertretbar gewesen.
Die Ersatzpflanzung am praktisch gleichen Standort und in gleicher Baumart sei bis spätestens 30. November 2022 geplant und auch denkmalrechtlich beauflagt. Die Fällung des Baumes ist auf der Internetseite der Stadt Görlitz in der Liste der Baumfällungen veröffentlicht. Der Berg-Ahorn ist dort nur einer von vielen Bäumen in Görlitz, die aus ähnlichen Gründen gefällt werden.