Görlitz
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Görlitzer Steinböcke für die Alpen in Österreich

Nach monatelanger Vorbereitung begann vergangene Woche für drei im Görlitzer Tierpark geborene Steinbockgeißen ein neues Leben.

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Der Görlitzer Tierparkchef Sven Hammer (links) und Kuratorin Catrin Hammer hatten die Auswilderung begleitet.
Der Görlitzer Tierparkchef Sven Hammer (links) und Kuratorin Catrin Hammer hatten die Auswilderung begleitet. © Zoo Görlitz

Die Reise der Görlitzer Tiere startete am Dienstagmorgen, Ankunft in Österreich war am Abend. Außerdem dabei: sieben Steinböcke aus den Zoos in München, Nürnberg und Innsbruck. Die Auswilderung war für den Mittwochvormittag geplant. Doch aufgrund starken Nebels konnte der Helikopter, der die Kisten mit den Tieren zum Auswilderungsplatz auf 2.300 Meter fliegen sollte, nicht starten. Die Aktion musste um einen Tag verschoben werden.

„Dann lief aber alles vorbildlich“, schildert der Görlitzer Tierparkdirektor Sven Hammer, der mit seiner Kuratorin den Transport begleitete. „Die Schieber der aufgereihten Kisten wurden gleichzeitig auf Kommando geöffnet und eine Menschenkette gewährleistete, dass die Tiere Richtung Felswand und nicht bergab liefen“, sagt er. Nach kürzester Zeit waren die Steinböcke in den Geröllfeldern der steilen Berghänge verschwunden.

Bereits 2011 wurde im Gasthofgebirge des Salzburger Landes das Auswilderungsprojekt für Steinwild initiiert. Intensive Jagd führte dazu, dass es Anfang des 19. Jahrhunderts in Österreich keinen einzigen Steinbock mehr gab. Dem "König der Alpen" wurden Wunderkräfte zugeschrieben.

„Wir sind sehr stolz, mit unseren Tieren zur Wiederansiedlung einer einst im Herkunftsgebiet ausgerotteten Tierart beitragen zu dürfen. Dies zeigt, wie wichtig der Erhalt und die Zucht von Tierarten in menschlicher Obhut ist", so Sven Hammer. Um weiterhin Informationen über das Verhalten der ausgewilderten Steinböcke und ihre Bewegungsmuster zu erhalten, hat man zwei Tiere vor dem Transport mit Halsbandsendern versehen. Auch eine Görlitzer Geiß trägt jetzt Halsband.