In der Blitzumfrage stimmten die Damen und Herren des Görlitzer Stadtverbandsvorstandes der CDU mit fünf Stimmen für Norbert Röttgen, mit vier Stimmen für Friedrich Merz und einer Stimme für Armin Laschet. Rechtlich hat das keine Bedeutung. Die Delegierten für den CDU-Parteitag am 16. Januar sind bereits gewählt worden. Das Görlitzer Wahlergebnis lässt erkennen, dass die zukünftige Parteiführung breite Schultern und offene Ohren benötigt, um einen neuen Führungsstil zu beginnen, findet jedenfalls der Görlitzer Vorstandschef des Stadtverbandes Gerd Weise. Die SZ sprach mit ihm.
Was findet der Stadtverbandsvorstand an Norbert Röttgen so besonders gut, was unterscheidet ihn von den anderen Kandidaten aus Ihrer Sicht?
Wir haben im Vorstand eine Blitzumfrage ohne große Diskussion gestartet. Darum kann ich eher von meinen Blick berichten, dass ich mich, genau wie die Vorsitzenden der Mittelstands- und Wirtschaftsunion und der Jungen Union Deutschlands, für Friedrich Merz entschieden habe. Er steht klar für Wirtschaftspolitik, das brauchen wir jetzt in Sachsen, einen wirtschaftlichen Aufschwung, zum Beispiel kein Anti-Russland-Kurs. Merz kann führen, ist progressiv, wird auch mal Kante zeigen und steht für bürgerliche Freiheit. Norbert Röttgen und Armin Laschet, beides ebenso erfahrene Politiker, stehen eher für Diplomatie, der eine vielleicht mehr Denker, der andere vielleicht mehr Verwalter. Es wird ein spannender Wahlkampf.
Denken Sie, dass auch die Mitglieder der Stadt-CDU der Meinung des Vorstandes sind?
Ich denke, dass bei einer Mitgliederumfrage in Görlitz einige Prozente von Norbert Röttgen an Armin Laschet und Herrn Merz gewandert wären.
Sollte Ihrer Ansicht nach einer der drei, Norbert Röttgen, Armin Laschet, Friedrich Merz, auch Kanzlerkandidat werden oder doch eher Markus Söder oder Jens Spahn?
Selbstverständlich kann ich mir Herrn Merz als Kanzler vorstellen. Michael Kretschmer und er waren schon im Wahlkampf ein gutes Team. Das fördert die Sächsische Perspektive im Kanzleramt.