Landratswahl : So kämpfen die Kandidaten jetzt um Stimmen

Am Mittwoch sind es noch zwölf Tage, bis der neue Landrat für den Kreis Görlitz gewählt wird. Drei von ursprünglich vier Kandidaten bewerben sich im notwendig gewordenen zweiten Wahlgang. Ein Kriterium dürfte die Wahlbeteiligung sein. Die lag bei der ersten Abstimmung zumindest in Kommunen, in denen auch Bürgermeister gewählt wurde, noch relativ hoch. Das fällt am 3. Juli weg. Wie bereiten sich die Landratskandidaten nun vor?
"Ich bin seit Monaten im gesamten Kreisgebiet unterwegs, um mit möglichst vielen Menschen in Kontakt zu kommen. Diese Bürgernähe setze ich nach dem ersten Wahlgang mit hoher Motivation fort, weil mir bewusst ist, dass ich weiteres Vertrauen insbesondere im Nordkreis und der Stadt Görlitz zunächst erarbeiten muss", schildert Stephan Meyer, CDU-Kandidat aus Oderwitz.
Er habe am Wochenende an vielen Veranstaltungen, wie als Schirmherr beim Kutterrudern auf dem Berzdorfer See, dem Sommerfest auf dem Martinshof in Rothenburg, dem Festakt in Herrnhut, den Festumzügen in Schleife und Wittgendorf oder auch dem Gabler-Straßenfest in Lückendorf teilgenommen.
"Darüber hinaus setze ich die Reihe ,Mit Meyer am Feuer' fort, wo ich auch in kleineren Orten in ungezwungenem Rahmen mit den Menschen in Kontakt komme", sagt Stephan Meyer. In der letzten Woche vor der Wahl will er im Kreisgebiet mit Informationsständen vor Ort sein.
Auch wenn noch der unabhängige Kandidat Sylvio Arndt aus Niesky an der Wahl teilnimmt: Realistisch gesehen läuft die Landratswahl auf eine Abstimmung zwischen Stephan Meyer und Sebastian Wippel (AfD) hinaus.
Wie Sebastian Wippel in den nächsten Tagen noch ganz genau bei den Wählern punkten will, ließ er offen. Nur so viel teilt er mit: "Ich werde weiter an Infoständen und bei Vor-Ort-Terminen sein. Die erste Wahl habe ich mit meinem Team ausgewertet und wir haben unsere Schlüsse daraus gezogen." Ein Blick auf seine Internetseite verrät: Auch der AfD-Kandidat hatte in den vergangenen Tagen immer wieder das Gespräch mit den Bürgern gesucht. Der letzte dort angegebene Termin mit Sebastian Wippel ist ein Infostand am 23. Juni in Königshufen. Zudem gebe es weitere Stände ohne ihn.
Kristin Schütz, FDP-Kandidatin, hatte nach dem ersten Wahlgang ihren Rückzug als Kandidatin verkündet. Wen unterstützt sie nun von den verliebenden drei? Diese Anfrage der SZ bleibt bisher unbeantwortet. In einer Erklärung rufen die FDP und Kristin Schütz die Wahlberechtigten auf, "ihr demokratisches Recht, wählen zu gehen, wahrzunehmen, und für eine demokratische und freiheitliche Ordnung zu votieren."
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Kandidaten-Außenseiter Sylvio Arndt wiederum macht derweil weiter Wahlkampf. "Ich bestreite meinen Wahlkampf neben meinem derzeitigen Vollzeitjob, deshalb ist es für mich nicht so einfach im ganzen Landkreis herumzureisen. Ich bin für die Menschen aber über Telefon, E-Mail und im Autohaus jederzeit persönlich erreichbar und freue mich, dass das viele bereits nutzen", teilt er mit. Er möchte in den nächsten Tagen den Menschen noch deutlicher zeigen, dass eine Veränderung mit einem Landrat von außerhalb der bestehenden politischen Strukturen dringend nötig sei. "Dafür werde ich digital wie persönlich weitere Anlässe und Kommunikationswege schaffen. Am Wochenende werde ich mit Familie und Freunden das Streetfood-Festival in Görlitz besuchen, bestimmt ergeben sich da weitere persönliche Gespräche", so Sylvio Arndt.