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Aral und Rewe starten in Kodersdorf zweiten Tankstellen-Shop

Bockwurst, Kaffee und Veganes: An der Tankstelle nahe der A 4 bei Görlitz geht es nicht mehr darum, den Tank zu füllen.

Von Matthias Klaus
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So wie hier an der Aral-Tankstelle auf der Nieskyer Straße in Königshufen sieht es jetzt auch in Kodersdorf aus.
So wie hier an der Aral-Tankstelle auf der Nieskyer Straße in Königshufen sieht es jetzt auch in Kodersdorf aus. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Sandra Wegner findet es gut. Die junge Frau aus Bayern ist von der Autobahn abgefahren und hat gerade den Tank ihres Autos gefüllt. Nun steht sie in der Aral-Tankstelle in Kodersdorf und überlegt: vielleicht noch ein Schoko-Riegel oder etwas zu trinken? Immerhin, sie hat die Wahl. Denn die Tankstelle ist inzwischen nicht nur mehr dafür da, Fahrzeuge mit Sprit zu versorgen. Sondern auch deren Fahrer mit allen möglichen Annehmlichkeiten. Für Kunden wie Sandra Wegner eine schöne Überraschung.

Der Rewe-to-go-Shop heißt das Konzept, das sich Aral gemeinsam mit dem Händler ausgedacht hat. "Immer mehr Menschen essen unterwegs. Im Shop erhalten Sie nicht nur hochwertige Kaffeespezialitäten, leckere Snacks und Getränke, sondern auch frische Lebensmittel wie Salat, Obst, Wraps, Desserts sowie kalte und warme Speisen", wirbt Aral-Sprecher Kai Krischnak.

Truckfahrer Pawel aus Poznan (Posen) ist ein weiterer Gast in der Aral-Tankstelle Kodersdorf am Montagvormittag. Eigentlich wollte er schon längst wieder auf der Autobahn sein, Richtung Westen, Frankfurt am Main. "Ich transportiere Fensterglas", sagt er und nimmt schnell einen Schluck Kaffee. Dass er überhaupt noch hier in Grenznähe ist, hat mit Kontrollen zu tun. Ordnungshüter sind auf dem Gelände an der Tankstelle reichlich zu finden, von Zoll bis Bundesgrenzschutz. Pawel musste seine Papiere schon vorzeigen. "Alles in Ordnung", sagt er. Ja, und dafür nimmt er sich dann doch noch ein bisschen Zeit, er findet die neue, alte Tankstelle mit dem erweiterten Angebot schön. "Aber ehrlich: Ich bringe mir Süßigkeiten von zu Hause aus Polen mit", lacht er. Der Kaffee gerade, eher eine Ausnahme. Dann muss Pawel los. Der Chef hat schon angerufen, wo er denn stecke.

Die Kodersdorfer Aral-Tankstelle ist seit dem 18. Mai umgerüstet. Es ist bereits die zweite in der Region mit dem neuen Konzept. Bereits Anfang des Jahres eröffnete die Aral-Tankstelle im Görlitzer Stadtteil Königshufen auf der Nieskyer Straße neu. Auch hier ist das Rewe-to-go-Prinzip umgesetzt, hier war es der erste große Umbau nach 30 Jahren.

Das Rewe-to-go-Konzept wird künftig an zahlreichen Aral-Tankstellen in Deutschland zu finden sein, so Aral-Vorstandsvorsitzender Achim Bothe. „An rund 850 Standorten können unsere Kundinnen und Kunden flexibel einkaufen und sich gut und bewusst ernähren. Unser Anspruch ist es, Einkaufen, Tanken und Laden für sie so einfach wie möglich zu machen", schildert er.

Rewe-to-go, dass bedeutet vor allem erst einmal eine neue Optik für die Tankstelle. Das Sortiment ist im Großen und Ganzen das, was Autofahrer von Aral kennen. Dazu zählen Getränke, Süßwaren, Tabakwaren, Elektroartikel für das Auto sowie Motorenöl. Zusätzlich gibt es frische Lebensmittel, Frühstück, Backwaren zur Selbstbedienung, Coffee-to-go-Spezialitäten, Veggie-Produkte. "Inzwischen haben rund 60 Prozent aller Transaktionen an Aral-Tankstellen nichts mehr mit Kraftstoffen zu tun", so Kai Krischnak.

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Aral hatte sich 2014 für die Kooperation mit Rewe entschieden. Wie das Nachrichtenportal welt.de berichtete, gab es allerdings Anfang 2019 Probleme mit dem Ausbau. Pächter klagten darüber, dass die Kunden kaum frische Waren einkauften, die Betreiber mussten Lebensmittel wegwerfen. Auch die angeblich hohen Preise von Rewe sorgten für Unmut.

"Ja, manches ist teuer. Aber das ist eben an Tankstellen so. Wenn es schnell gehen muss, zahlt man auch ein bisschen mehr", findet Sandra Wegner. Sie ist Richtung Polen unterwegs und im Vertrieb tätig. In die Gegenrichtung startet Pawel gerade seinen Laster.