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Theater Kreis Görlitz – Intendant legt drei Spar-Szenarien vor

Kreis und die beiden Städte haben Probleme, das Theater auskömmlich zu finanzieren. Im Juni sollte eigentlich der Kreistag entscheiden. Doch das Thema findet sich gar nicht auf der Tagesordnung.

Von Matthias Klaus
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Das Gerhart-Hauptmann-Theater, hier die Spielstätte in Zittau.
Das Gerhart-Hauptmann-Theater, hier die Spielstätte in Zittau. © SZ/Wolfgang Wittchen

Premieren am laufenden Band, erst am vergangenen Wochenende, aber die Zukunft ungewiss: So steht es derzeit um das Gerhart-Hauptmann-Theater Zittau/Görlitz. Kommende Woche steht es nicht auf der Tagesordnung der Kreistagssitzung. Das bestätigte jetzt Landrat Stephan Meyer (CDU). Das Theater müsse weiter mit einer Unterfinanzierung zurechtkommen.

Im Kreistag soll das Theater erst im Herbst eine Rolle spielen. "Wir haben von der Geschäftsführung Vorschläge bekommen, welche Szenarien sie sich vorstellen kann", so Stephan Meyer, ohne ins Detail zu gehen. Diese sollen nun seitens des Kreises mit der Stadt Görlitz und der Stadt Zittau besprochen werden.

Für das Theater gilt nun offiziell weiterhin der Kreistagsbeschluss aus dem vergangenen Jahr. Der Beschluss zur Theater-Finanzierung wurde noch unter Stephan Meyers Vorgänger Bernd Lange (CDU) gefasst. Er hatte sich damals mit seinem Finanzplan durchgesetzt. Er sieht unter anderem vor, dass der Kreis als einer der Gesellschafter seinen Zuschuss von knapp 3,2 Millionen Euro 2022 bis 2027 auf 4,23 Millionen Euro erhöht.

In einem Haushaltsstrukturkonzept, also einem Sparplan des neuen Landrates, stand ein Beschluss zur Begrenzung des Zuschusses für das Theater seitens des Landkreises. Das Konzept wurde aber vom Kreistag nicht beschlossen.

Unterdessen warnen Prominente vor Schließungsplänen für das Theater, etwa Professor Klaus Trumpf, 1940 in Görlitz geboren. Er spielte bis zur friedlichen Revolution als Solokontrabassist an der Berliner Staatsoper und war anschließend an Musikhochschulen in Saarbrücken und München tätig. "Das Theater ist auch für die Stadt Görlitz ein Momentum der Anziehungskraft für das sogenannte „Bildungsbürgertum“, das doch so gerne nach Görlitz zieht", so seine Worte in einem Gastbeitrag für die SZ. Klaus Trumpf hatte in den 1960er Jahren als junger Musiker im Theater gespielt.