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Yellow Cap zwischen Frust und Hoffnung

Die aus Görlitz stammende Band hat seit Ende 2019 kein Konzert mehr gespielt. Trotzdem halten die neun Musiker zusammen.

Von Ingo Kramer
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Yellow Cap mit Frontmann Kay Natusch (Bildmitte) können wegen der Corona-Pandemie aktuell nicht live auftreten.
Yellow Cap mit Frontmann Kay Natusch (Bildmitte) können wegen der Corona-Pandemie aktuell nicht live auftreten. © Foto: André Schulze

Ohne Corona wären Yellow Cap jetzt möglicherweise kurz vor dem Abflug. Anfang Februar begannen früher meist ihre Brasilien-Touren – pünktlich zum Karneval, wo die aus Görlitz stammende Ska-Band regelmäßig von Tausenden gefeiert wurde.

Mit Corona ist alles anders. „Ja, wir haben mit dem Gedanken gespielt, 2021 wieder nach Brasilien zu fliegen“, sagt Frontmann Kay Natusch. Da aber schon kurz nach dem ersten Lockdown absehbar gewesen sei, dass es einen zweiten Lockdown geben wird, habe die Band gar nicht erst angefangen, realistisch zu planen. „Wir hoffen, dass der böse Spuk ganz bald vorüber ist“, sagt er. Die Band könne es kaum erwarten, endlich wieder – wie vor der Pandemie – für Menschen auf der Bühne zu stehen, die gern tanzen und die Musik von Yellow Cap zu schätzen wissen.

Yellow Cap waren im Studio

Probleme gibt es freilich nicht nur in Brasilien: Die Band hat seit Weihnachten 2019 keinen einzigen Auftritt mehr gespielt, auch nicht in Europa. „Wirklich alle geplanten Konzerte für 2020 wurden abgesagt. Die ganze Corona-Situation hat auch uns total ausgebremst“, sagt Kay Natusch. Aber zumindest haben die Musiker angefangen, an neuem Material zu arbeiten. Voriges Jahr haben sie im Studio in Berlin auch schon einige Sachen aufgenommen.

Keiner der neun Musiker muss von Yellow Cap leben, alle haben noch andere Jobs. „Einige von uns verdienen ihren Lebensunterhalt aber ausschließlich mit Musik“, sagt der Sänger. Für sie sei die Situation natürlich wesentlich schwieriger als für Andere. Zudem laufen die Kosten bei Yellow Cap weiter, etwa für die Proberaummiete. „Wir haben aber einen Weg gefunden und müssen uns deswegen zum Glück nirgendwo verschulden“, erklärt Kay Natusch.

Keiner will das Handtuch werfen

Er ist zuversichtlich, dass die Band die Corona-Zeit überstehen wird: „Wir sitzen seit 2012 alle in einem Boot. Seit all den Jahren harmonieren wir wirklich ausgezeichnet und es gibt keinen Grund, das Handtuch zu werfen.“ Stattdessen klammert sich die Band an die Hoffnung, möglichst bald wieder live auftreten zu können. Langsam trudeln erste Konzert-Anfragen ein. Wenn alles gut geht, soll es dieses Jahr wieder eine England-Tour geben. „Wir sind eingeladen worden, im November im Club ,2 Tone Village’ in Coventry zu spielen“, sagt Kay Natusch. In dem Club seien bedeutende britische Ska-Bands wie The Specials und The Selecter groß geworden. Auch ein zweiter England-Auftritt steht schon fest. „Hoffentlich können wir diese Tour auch wirklich machen“, sagt Kay Natusch.

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