Aufnahmestopp: Kreis Görlitz nimmt keine Ukrainer mehr auf

Im Landkreis Görlitz gibt es einen Aufnahmestopp für ukrainische Kriegsflüchtlinge. Der Kreis informiert dazu auf seiner Internetseite. Demnach müssen sich Menschen, die nach dem 1. Juni über den Kreis ins Bundesgebiet einreisen, zuerst in der Erstaufnahmeeinrichtung Leipzig-Mockau melden.
Von dort aus werden die Geflüchteten an einen Wohnort zugewiesen. In den Landkreis Görlitz kommen nur die Geflüchteten zurück, von denen bereits Familienangehörige hier wohnen.
Katharina Seifert, Referentin für Flucht und Willkommen beim CVJM Oberlausitz, erklärt dazu: "Es ist also nicht mehr möglich, Geflüchtete hier aufzunehmen. Das ist verständlich aufgrund der Überlastung der Systeme." Die Überlastung betreffe beispielsweise Kindergärten, Schulen und Behörden, nennt Katharina Seifert Beispiele.
Bei der Facebook-Gruppe "Ukrainer in Görlitz" gibt es immer wieder mal Anfragen von geflüchteten Familien, die in die Neißestadt kommen möchten. Aktuell leben nach Angaben von Kreissprecherin Julia Bjar etwa 2.600 Ukrainer im Landkreis. Das sind mehr als 600 weniger, als noch am 20. Mai.
Da waren es noch rund 3.200 Kriegsflüchtlinge. Grund für die abnehmende Zahl ist, dass einige Ukrainer wieder nach Hause gereist und manche in andere Landkreise und Städte umgezogen sind.