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Schleuser aus dem Irak steht vorm Görlitzer Landgericht

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 27-jährigen Mann die bandenmäßige Schleusung von Geflüchteten vor. Darauf stehen im schlimmsten Fall zehn Jahre Haft.

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Vor dem Landgericht in Görlitz geht es an diesem Donnerstag um die Schleusung von Geflüchteten.
Vor dem Landgericht in Görlitz geht es an diesem Donnerstag um die Schleusung von Geflüchteten. © Symbolfoto: SZ/Timotheus Eimert

Am Donnerstag beginnt vor dem Görlitzer Landgericht der Prozess gegen einen Iraker, der zusammen mit anderen Geflüchteten nach Deutschland geschleust und dafür mehrere zehntausend Euro eingenommen haben soll.

Zwischen Mai und Oktober 2021 soll der Angeklagte nach Erkenntnissen der Ermittler als Teil einer Bande Flüchtlinge aus der Türkei und dem Irak über die Route Litauen oder Belarus und Polen nach Deutschland gebracht haben. Unter anderem nutzten sie dafür auch die Autobahn A 4 bei Görlitz.

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Wie die Staatsanwaltschaft mitteilt, habe die Bande rund 80 Personen nach Deutschland bringen wollen. Am Ende seien aber nicht alle in Deutschland gelandet. Die Flüchtlinge mussten für den Transport hohe Summe zahlen, in Rede stehen mehrere zehntausend Euro.

Zuletzt in Deutschland war der Angeklagte in Rudolstadt gemeldet, festgenommen wurde er am 12. Juli vergangenen Jahres in Großbritannien. Bis Mitte August befand er sich dort in Auslieferungshaft, seitdem sitzt er in Untersuchungshaft in Deutschland.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm bandenmäßiges Einschleusen von Ausländern vor. Das Aufenthaltsgesetz sieht dafür einen Strafrahmen von sechs Monaten bis zehn Jahre vor. (SZ)