Hitze? Hat es doch früher auch gegeben - doch die Intensität nimmt zu. Eine Serie von Sächsische.de zeigt die Folgen im Kreis Görlitz und, wie die Menschen sich darauf einstellen.
In der Neiße sprießen wieder Wasserpflanzen. Niedrige Wasserstände und vor allem niedrige Fließgeschwindigkeiten machen es möglich. Das, und die Trockenheit in Gärten und Parks sind sichtbar. Das eigentliche Problem aber ist unsichtbar: Trotz vermehrter Regenfälle, teils gar Hochwasser voriges Jahr, herrscht in den tiefen Bodenschichten eine extreme Dürre. Betroffen ist davon vor allem der Norden des Landkreises Görlitz.
Unsichtbar bleibt oft auch, wie viele Menschen aufgrund von Hitze erkranken - oder an hitzebedingten Folgen gar sterben. Stets bei Hitzeereignissen sind die Notaufnahmen in den Krankenhäusern sehr gefragt, wie etwa das Klinikum Oberlausitzer Bergland bestätigt.
Der stille Hitzetod
Da Hitze oft nicht als Todesursache erkannt wird, nutzten die Forscher statistische Verfahren - und stellten in den drei Hitzesommern eine erhebliche Übersterblichkeit fest. Hitzeschutzkonzepte, ein Wort, dass seit Veröffentlichung der Studie in aller Munde ist. Doch auch solche Hitzeschutzkonzepte haben die wenigsten Landkreise.
Was tun? Die Serie "Es wird heiß" fragt, wie Kommunen auf zunehmend intensive Hitze vorbereitet sind, wie Krankenhäuser damit umgehen. Wie man sein Privathaus auf den Klimawandel einstellen kann, ohne nachher insolvent zu sein. Wie heftig die Bodendürre im Landkreis wirklich ist - und wie die Landwirte oder Kleingärtner damit umgehen? Und was macht eigentlich Fridays for Future im Landkreis?
Teil 1: Kreis Görlitz: Planlos bei Hitze
Ob der zunehmenden Hitze sollen Kommunen ein Hitzeschutzkonzept erstellen. Der Kreis Görlitz und die größeren Städte haben so etwas nicht. Trotzdem wird das Thema immer wichtiger für sie.
Immer mehr Kommunen setzen auf Klimamanager. Kodersdorf leistet sich eine solche Stelle. Der Klimamanager ist auch für die Einwohner da und sorgt dafür, dass der Ort klimaneutral wird.
Regenwasser speichern und neue Bäume pflanzen sind Pläne, die auch in anderen Städten Schule machen könnten. Doch es gibt auch Ideen, von denen sich die Stadt verabschieden musste.
Teil 4: Tief im Erdreich trocknet der Kreis Görlitz aus
Die Situation in den Flüssen und beim Grundwasser ist besonders prekär. Doch die Trockenheit trifft nicht alle Gebiete des Kreises gleichmäßig. Über Verlierer und Gewinner der Dürre.
Teil 5: Kreis Görlitz verbietet Feuerwerke (nicht) ganz
Die Hitze sorgt im Kreis für hohe Brandgefahr. Das bringt Regeln mit sich. Waldspaziergang, Feuerwerk, Grillen: Die SZ hat nachgefragt, was noch erlaubt ist.
Wie Bauern sich bereits jetzt auf das sich ändernde Klima einstellen, ist vielfältig. Beispielsweise neu gezüchteter Samen kann hilfreich sein, trotz wärmerer Temperaturen bei weniger Niederschlägen gute Ernten zu erzielen.
Teil 7: "Hitze ist, wenn es für uns gefährlich wird"
Der Deutsche Wetterdienst hat eine neue Website veröffentlicht, die nicht nur vor Hitze warnt. Sie gibt auch Hinweise, was man gegen Hitze tun kann. Mit beteiligt war Andreas Matzarakis, Professor für Umweltmeteorologie. Wetter und Gesundheit ist sein Thema. Im SZ-Gespräch sagt er, warum Hitze heute anders ist als früher.
Teil 8: Görlitzer Familie schafft sich klimaneutrales Haus
Janet und Christian Conrad haben ein historisches Haus in Görlitz energieeffizient saniert, schon vor 20 Jahren. Wie sie das geschafft haben - ohne dabei arm zu werden. Beide engagieren sich auch beruflich für den Schutz des Klimas. Sie sagen, es sei an vielen Stellen umzudenken.
Nächste Woche tritt in Görlitz die neue Baumschutzsatzung in Kraft. Künftig sind auch dünnere Bäume vor der Säge sicher. Doch es gibt weiterhin Ausnahmen. Sächsische.de erklärt, worum es geht und wie die Görlitzer auf die Vorschläge im Vorfeld reagierten.
Teil 10: Kreis Görlitz: 100 Millionen Euro für Hochwasserschutz
Der Freistaat ist für die größeren Gewässer im Landkreis zuständig, etwa Neiße, Mandau, Spree. Was hat sich da in Sachen Hochwasserschutz getan? Sächsische.de fasst die Fakten zusammen.
Trockenheit, Dürre, kein kühlendes Nass? Die Kinder der Rothenburger Kita "Sonnenhügel" fühlen sich trotz Klimawandel gut versorgt. Sie können sich ihre Einrichtung ohne Trinkwasser-Brunnen gar nicht mehr vorstellen. Die Trockenheit sorgt für mehr Nachfrage bei der Lodenauer Manufaktur, die sich auf diese Produkte spezialisiert hat. Vor allem Städte erkundigen sich. Daraus könnte ab 2023 sogar ein richtiger Boom werden.
Heiße Tage merken auch die Kliniken im Landkreis Görlitz - in den Notaufnahmen. Nicht unbedingt gehen die Gesamt-Patientenzahlen nach oben, aber die Zahl der Menschen, die mit Anzeichen von Flüssigkeitsdefizit behandelt werden müssen - Schwindel und Übelkeit. Dazu kommt die Frage: Wie sind die Kliniken baulich vorbereitet auf Hitze? Hitzeschutz ist eine Herausforderung, die viele Kliniken mehr und mehr umtreibt.
Teil 13: Fridays for Future: „In Görlitz haben wir ein Problem“
Alexander Hilse gehört seit 2019 zu den Klimaschutz-Aktivisten von Fridays for Future, hat schon einige Demos mit organisiert. Hier erzählt er, warum er das tut und wie er in Zukunft gern leben möchte. Und warum das Pflaster für Fridys for Future in Görlitz derzeit schwierig ist.
So viel Zeit ist nicht mehr. In acht Jahren will Görlitz klimaneutral sein. Ein Ziel, das Oberbürgermeister Octavian Ursu beim Neujahrsempfang der Stadt 2020 vorstellte. Wie, dazu gibt es ein über 50-seitiges Konzept: Verkehr, Wärme, Strom - wie kann man wo sparen? Doch es gibt Hürden. Hartmut Wilke von der Stadtverwaltung sagt, wo sie liegen. Und warum er an die Görlitzer appelliert.
Kaltluftkorridore gehören zu den wichtigsten Vorsorgemaßnahmen – die Altvorderen haben das bereits berücksichtigt. Was gibt es da in Görlitz für Korridore und wo sind sie bedroht? Kann man da neue anlegen?
Kommunen legen jedes Jahr Pläne fürs Energiesparen auf. Bringt das was? Können Kommunen wie Görlitz das belegen?
Nicht nur grüne Parteipolitiker machen sich stark für die Umwelt – was treibt eine Görlitzer Stadträtin von der CDU bei dem Thema um, warum engagiert sie sich so, dass man denkt, sie sei eine Grüne?
Zum guten Schluss: Was lehrt uns die Änderung des Klimas?