Insgesamt zeichnet das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung gar kein so schlechtes Bild für die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland. Manche Regionen, auch in Sachsen, können mit Zuzug und mehr Menschen rechnen. Andere dagegen nicht. Dazu zählt auch der Kreis Görlitz.
Insgesamt ergibt sich aus den Forschungen des BBSR, dass die Bevölkerung bundesweit bis 2040 weniger Menschen verliert als früher angenommen. Um bis zu einem Prozent könnte die Bevölkerung schrumpfen, das ist optimistischer als in früheren Prognosen. Zu den Gewinnern zählen beispielsweise mehrere Regionen in Süddeutschland - in Sachsen zum Beispiel Leipzig. Die Prognose geht zum Beispiel auch davon aus, dass sich die Ost-West-Wanderungsverluste weiter verringern werden.
Aber: "Unterschiede zwischen wachsenden und schrumpfenden Regionen, zwischen Zentren und Peripherie sowie zwischen strukturstarken und strukturschwachen Regionen werden jedoch fortbestehen", erklärt Markus Eltges, Leiter des Bundesinstituts.
So könnten unter anderem die Landkreise Oberspreewald-Lausitz, Anhalt-Bitterfeld, Greiz, Elbe-Elster, Altenburger Land bis zu 23 Prozent ihrer Bevölkerung verlieren. Für den Landkreis Görlitz rechnet das Bundesinstitut bis 2040 mit einem Rückgang um 20,6 Prozent. Betroffen sind dabei vor allem die Altersgruppen zwischen 20 und 65. Sie könnte auf knapp 70 Prozent ihrer jetzigen Zahlen sinken: Derzeit machen die 20- bis 65-Jährigen rund 55 Prozent der Kreisbevölkerung aus, 2040 könnten es eher 47 Prozent sein.
Und, auch der Anteil der Frauen nimmt der Prognose nach deutlich ab, um bis zu 21,5 Prozent. Konkret: 2017 lebten rund 130.7000 weibliche Personen im Kreis Görlitz, rechnet das BBSR 2040 mit rund 102.700.
Zurück geht insgesamt auch die Zahl der Menschen über 65 leicht - ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung wird den Prognosen nach aber weiter steigen. Liegt ihr Anteil jetzt bei rund 30 Prozent könnte er auf bis zu 36 Prozent steigen. Zum Vergleich: Sachsenweit lag der Anteil der über 65-Jährigen 2017 bei 26 Prozent, das BBSR prognostiziert einen landesweiten Anstieg auf 29 Prozent.
Ein wenig steigen könnte auch der Anteil der unter 20-Jährigen von 16 auf 17 Prozent. Durch den Gesamt-Bevölkerungsrückgang ist letztlich aber auch in dieser Bevölkerungsgruppe mit weniger Menschen in 20 Jahren zu rechnen.
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