Görlitz
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So werden öffentliche Gebäude behindertengerecht

Das Senckenberg Museum Görlitz ist nun besser auf Schwerhörige ausgerichtet, das Familienzentrum Niesky rollstuhlgerechter. Welche Umbauten der Freistaat fördert.

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Symbolbild
Symbolbild © Matthias Weber/photoweber.de

Mit insgesamt vier Millionen Euro hat der Freistaat Sachsen im vergangenen Jahr öffentliche Gebäude sowie ambulante Arztpraxen durch den Freistaat Sachsen senioren- und behindertengerechter gestaltet. Davon entfielen 307.900 Euro auf den Landkreis Görlitz, teilt Landratsamts-Sprecherin Franziska Glaubitz mit.

So hat etwa das Senckenberg Museum Görlitz aus dem Fördermittelprogramm „Lieblingsplätze“ für den Humboldtsaal eine Funk-Mikrofon-Übertragungsanlage angeschafft. Kabellos können schwerhörige Menschen den Vortragston direkt über ihr Hörgerät oder einen Kopfhörer empfangen. Die Geräte werden kostenlos vor Vortragsbeginn ausgeliehen.

An der Kirche in Horka wurde der bisher ungenutzte Südeingang barrierefrei hergerichtet, damit auch Rollstuhlfahrer und Menschen mit Gehbehinderung einen Zugang zur Kirche haben. Dafür wurde der teilweise zerstörte Fußboden hinter der Tür der Kirche, die Türfaschen, das Türblatt selbst und der Verschluss und die Beschläge aufgearbeitet.

Das Kinder- und Familienzentrum Niesky bekam eine rollstuhlgerechte Tür zum Beratungsraum. Und weil der Haupteingang zum Vereinsheim der Privilegierten Schützengesellschaft Zittau 1584 nicht barrierefrei nutzbar ist, wurde ein breiter Seiteneingang geschaffen. Dieser bekam eine begehbare und befahrbare Rampe, um das Vereinsheim auch für Rollstuhlfahrer zugänglich zu machen.

Auch in diesem Jahr sei die Nachfrage am Förderprogramm sehr groß, da das Interesse an behindertengerechten Einrichtungen insgesamt gewachsen sei, erklärt Glaubitz. Das Budget von 307.900 Euro wurde um ein Vielfaches überzeichnet. Die Sächsische Aufbaubank (SAB) habe die Maßnahmenliste 2021 bereits bestätigt, sodass 2021 insgesamt 16 Vorhaben umgesetzt werden können; drei davon in Arzt- und Zahnarztpraxen.

In Planung sind unter anderem Hörschleifen, das Verlegen eines Bodenleitsystems im Museum, ein Rollstuhltrampolin und ein Rollstuhlkarussell, Behindertentoiletten in Vereinsräumen und Restaurants, Plattformlifte für das Erreichen von bisher unzugänglichen öffentlichen Räumen, Verbreiterung von Türen und Abbau von Schwellen in Arztpraxen und barrierefreie Wege mit einem unterfahrbaren Kräuterhochbeet. (SZ)

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