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Görlitzer Europamarathon trennt Läufer und „alles auf Rädern“

Die Straßenverhältnisse zwingen die Veranstalter zu zwei verschiedenen Strecken.

Von Frank Thümmler
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Läufer an Läufer - so sieht der Start bei großen Marathons aus.
Läufer an Läufer - so sieht der Start bei großen Marathons aus. © Symbolbild:; dpa/Christian Charisius

Görlitz. Über zwei Jahre Anlauf hat es für den 17. Europamarathon gebraucht, der nun am 12. Juni, dem Tag der Landratswahl, in Görlitz endlich gestartet werden kann. Wer die vorherigen Auflagen vor der Corona-Zwangspause 2020 und 2021 kennt, wird den Wettkampf an vielen Stellen kaum wiedererkennen – so groß sind die Veränderungen. Ausgenommen sind eigentlich nur die Streckenlängen der angebotenen Läufe sowie das Europamarathon-Zentrum auf der Elisabethstraße.

Eine große Änderung: In der Stadt werden praktisch zwei Wettkämpfe parallel ausgetragen. Die Läufe beginnen wie gewohnt auf der Elisabethstraße, „alles auf Rädern“ – also Skater, Handbiker, Einrad- und Tretrollerfahrer – auf der Kreuzung Laubaner Straße/B6. Von dort aus wurde eine 10,5-Kilometer-Strecke auf der Bundesstraße 6 vermessen. Diese führt in Richtung Norden bis zu einem Wendepunkt in Höhe des Mercedes-Autohauses, zurück am Start vorbei bis zu einem weiteren Wendepunkt etwa beim Baustoffzentrum Wöhlk – und dann wieder zurück. Marathonis auf Rollen/Rädern absolvieren diese Strecke viermal. Vorteil für die Skater, Biker und Fahrer: Sie finden ideale „Rollverhältnisse“ vor. Ihr Nachteil: Die große Zuschauerkulisse fernab der Görlitzer Innenstadt wird es eher nicht geben.

Für die Verkehrsteilnehmer bedeutet das: Am 12. Juni wird der Streckenabschnitt von der B6 von der Hornbach-Kreuzung bis zur Schlaurother Kreuzung voraussichtlich von 8 bis 14 Uhr gesperrt. Dafür fallen fast alle Innenstadtsperrungen an diesem Europamarathontag weg. „Wir hatten angesichts des Straßenzustandes und der Bauarbeiten in Görlitz und Zgorzelec nur die Wahl zwischen der Absage für alle Skater, Biker und Rollerfahrer – oder eben dieser Variante. Wir hoffen, dass das funktioniert. Die Siegerehrungen sollen dann im Stadtzentrum auf der Elisabethstraße stattfinden. Wir wollen versuchen, dass wir die Straßenbahn als Shuttle nutzen können, die Wettkämpfer das Auto also auf dem Marktkauf- und Toom-Gelände stehenlassen können“, sagt Cheforganisator Detlef Lübeck vom Europamarathonverein. Erste positive Rückmeldungen von Skatern hat er bereits, auch Rekord-Olympionikin Claudia Pechstein will wieder starten. Die Einradfahrer tragen sogar ihre Deutsche Meisterschaft hier aus. Jetzt hofft Lübeck auf viele Meldungen für die Strecken zwischen drei und 42 Kilometern.

Viele Starter wünscht sich Lübeck auch für die Laufstrecken. Hier wurde der Streckenverlauf völlig verändert – weg von der einen Runde bis nach Pfaffendorf und mit dem giftigen Weinberg-Anstieg am Ende. Vermessen wurde ebenfalls eine 10,5 Kilometer-Runde, die vom gewohnten Start- und Zielbereich durch die Görlitzer Altstadt und Nikolaivorstadt führt, dann über die Altstadtbrücke, durch Zgorzelec und über die Altstadtbrücke zurück. Auch hier absolvieren Marathonis diese Strecke viermal. Für Zuschauer ergibt sich der Vorteil, dass sie die Läufer mehrfach sehen und anfeuern können. Das Streckenangebot für die Läufer gleicht dem vergangener Auflagen. Lübeck ist optimistisch, dass sich alles gut mit dem Publikumsverkehr zur Wahl koordinieren lässt. Die Vorbereitungen sind auf der Zielgeraden, Anmeldungen werden erwartet.

Eine gute Nachricht: Die lange wegen Corona fragliche Nudelparty am Vorabend kann wie gewohnt stattfinden. Der ASB, der auch die medizinische Versorgung während der Veranstaltung absichert, wird wieder Gastgeber sein.

Mehr Infos zum Europamarathon gibt es hier.