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Energie-Frauen wollen in 1. Liga

Die Faustballerinnen aus Görlitz starten am Sonntag mit zwei Heimspielen in die Saison.

Von Frank Thümmler
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Schlagfrau Lara Olbrisch wird auch am Sonntag wieder versuchen, mit kraftvollen Angriffen Lücken in der gegnerischen Abwehr zu finden.
Schlagfrau Lara Olbrisch wird auch am Sonntag wieder versuchen, mit kraftvollen Angriffen Lücken in der gegnerischen Abwehr zu finden. © Hans-Ernst Friedrich

Görlitz. Die Görlitzer Energie-Faustballerinnen sind bereit. Am Sonntag starten wieder die Punktspiele in der 2. Bundesliga, nachdem in den vergangenen zwei Jahren so vieles durch die Corona-Pandemie zunichtegemacht wurde – darunter auch die Hallensaison zu Beginn dieses Jahres, die zwar stattfand, für das Görlitzer Team aber nach zwei Spielabsagen mit einer Disqualifikation endete. „Wir hatten riesige Personalprobleme, konnten wegen Coronafällen, den Corona-Auflagen und weiterer Erkrankungen nicht antreten und wurden mit null Punkten ans Tabellenende gesetzt“, erklärt Trainerin Maren Ludwig.

Die Folgen blieben trotzdem überschaubar: Energie Görlitz musste eine Strafe bezahlen, steigt aber nicht ab, weil nicht genügend Mannschaften bereit waren, in die 2. Bundesliga (Hallensaison) aufzusteigen. Umso heißer sind die jungen Frauen jetzt, es allen auf dem Feld zu zeigen. Die Görlitzerinnen zählen sich selbst in der Liga mit acht Mannschaften (ein Team hat zurückgezogen und steht als erster Absteiger fest) zu den Favoriten.

„Ganz klar, wir wollen versuchen, in die 1. Bundesliga aufzusteigen. Dazu müssen wir die Aufstiegsspiele erreichen, für die sich die beiden Staffelersten qualifizieren“, sagt Maren Ludwig. Der TV Stammheim ist Staffelmitfavorit, alle anderen Gegner müssen die Görlitzerinnen also bezwingen – am Sonntag zu Hause (ab 10 Uhr) auch den TV Neugablonz und den NLV Stuttgart-Vaihingen.

Training verfrüht wieder ins Freie verlegt

Die Aussichten sind nicht ganz schlecht: Die Görlitzer Mannschaft gehörte in den vergangenen drei Jahren seit dem Aufstieg immer zu den Spitzenteams der Südstaffel der 2. Bundesliga. Sie war in der letzten komplett gespielten Saison 2019 Dritter, in der verkürzten Saison 2020 dann Vizemeister und führte 2021 nach fünf Siegen die Tabelle beim Abbruch der Saison an. Und das Team ist zusammengeblieben.

„Wir haben einen Stamm von neun Spielerinnen. Als unsere Wintertrainingsstätte im Beruflichen Schulzentrum für die Ukraine-Flüchtlinge geschlossen wurde, haben wir sofort begonnen, im Freien zu trainieren. Und da waren immer fast alle Spielerinnen da, plus vier Nachwuchsspielerinnen, die ans Team herangeführt werden sollen. Ich glaube, da hat Vieles schon ganz gut geklappt“, sagt Maren Ludwig. Der Vorteil der vielen Spielerinnen: Es konnte mit Fünf-gegen-Fünf quasi unter Wettkampfbedingungen trainiert werden.

Die Vorbereitungsergebnisse stützen den Optimismus: Beim Wedding-Cup vor zwei Wochen in Berlin gewannen die Görlitzerinnen sowohl das Bundesliga- als auch das offene Turnier. „Wir wollen das mal nicht überschätzen. Beim Bundesliga-Turnier waren längst nicht alle Mannschaften da“, sagt Maren Ludwig. Vergangene Woche nahmen die Energie-Damen bei einem offenen Volkssport-Turnier in Freienhufen mit vielen Männermannschaften teil. Dort gelang zwar wegen der körperlichen Überlegenheit der Männer keine vordere Platzierung, aber die Görlitzerinnen konnten viel probieren.

Ob es etwas gebracht hat? Am Sonntag ab 10 Uhr kann man sich auf der Faustballanlage Walter-Rathenau-Straße ein Bild davon machen.