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Auf digitale Zeitreise durch Görlitz

Mit einem Projekt für Kinder hat die Bibliothek eine Rallye durch die Innenstadt West kreiert. Die kann nun per App gespielt werden.

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Symbolbild
Symbolbild ©  dpa/Sebastian Gollnow

Auf eine digitale Zeitreise durch die Innenstadt West in Görlitz können sich Interessierte jetzt begeben. Möglich ist die Stadtrallye über die App "Actionbound". Darüber gibt's Informationen zum neu entstandenen Jugendzentrum Werk 1, zum Gelände des alten Güterbahnhofes, zur Feuerwache auf der Krölstraße, zum Zentralhospital, zur Lutherkirche, zum Fotomuseum und zur Stadtbibliothek. Auch das in den 80er Jahren verschwundene Gebäude des berühmten Konzerthauses konnte mit Genehmigung des Verlages Gunter Oettel aufgenommen werden.

Dahinter steckt das für Kinder und Jugendliche konzipierte Projekt "Zurück oder doch in die Zukunft", durch das Facetten der Görlitzer Stadtgeschichte erlebbar gemacht werden sollten. Dafür formte eine Studentin der Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Hochschule für Technik und Wirtschaft Leipzig mit Unterstützung des Ratsarchivs, dem Verein "Tierra eine Welt", Honorarkräften und Hilfe aus dem Amt für Stadtentwicklung und der Bibliothek eine Stadtteilrallye. Elf Teilnehmer im Alter von 8 bis 14 Jahren begaben sie in den Herbstferien auf Erkundungstour, ausgestattet mit Tablets, Smartphones und der App. "Die sehr kurzfristige und spannende Entstehung des Viertels und die aktuellen Bemühungen der Stadtplaner zur Innenstadt West sollten bei dem Projekt unbedingt herausgearbeitet werden", teilt Rathaus-Sprecherin Silvia Gerlach mit.

Zum Ausgang des 19. Jahrhunderts und an der Schwelle des 20. Jahrhunderts entstanden am heutigen Lutherplatz Wohnhäuser, Geschäfte, Handwerksunternehmen und Betriebe. Die meisten Gebäude werden nach Sanierungen bis heute unverändert genutzt, wie das Zentralhospital und viele Wohnungen. Die Lutherkirche prägt die Stadtsilhouette und die Stadtbibliothek ist nach einer Erweiterung zu einem modernen Kommunikationszentrum ebenso sichtbar. Das neue soziokulturelle Zentrum auf dem ehemaligen Waggonbaugelände ließ alte Industriebauten neu erstehen. Plätze laden zum Verweilen ein. Die Industrie- und Gewerbeausstellung als Ausgangspunkt dieser Entwicklung sei legendär, so Silvia Gerlach. "Spuren davon finden sich bis heute an einigen Orten in der Stadt."

Die App unterstützt die Entdeckung mit einem Frage- und Antwortspiel. Die während des Projekts entstandenen Actionbounds - eine durch das Stadtgebiet und eine weitere durch die Bibliothek - sollen nun schrittweise ausgebaut werden. "Besonders für Kinder und Jugendliche können mit dieser modernen und unterhaltsamen Form Führungen gleichermaßen unterhaltsam und lehrreich gestaltet werden", sagt die Sprecherin. Die Stadtteilrallyes sind über QR-Codes abrufbar und an zentralen Orten zugänglich, wie an der Eingangstür und in den verschiedenen Bereichen der Stadtbibliothek.

Das Projekt konnte im Rahmen einer Förderung des Deutschen Bibliotheksverbandes zu 100 Prozent finanziert werden. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche für das Lesen, Erzählen und Darstellen mit digitalen Medien zu begeistern, kulturelle Inhalte zu entdecken und deren Aneignung auf innovative Weise zu gestalten. (SZ)