Polizeirätin Susanne Heise hat sich am Mittwoch bei zwei Mitarbeiterinnen der Nieskyer Filiale der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien bedankt. Die beiden aufmerksamen Frauen hatten Mitte Januar eine 76-Jährige aus dem Landkreis Görlitz, die Opfer eines Telefonbetrügers geworden war, davor bewahrt, weitere 11.000 Euro an die Betrüger zu überweisen. Zuvor hatte sie den Straftätern bereits Geschenkkarten im Wert von 200 Euro und eine "Transfergebühr" von 4.000 Euro überwiesen.
Zuerst wurde eine Bankangestellte am Kassenschalter stutzig, als sie den Überweisungsträger der 76-Jährigen an ein chinesisches Konto entgegennahm. Sie zog ihre Kollegin zum Sachverhalt hinzu, berichtet Polizeisprecher Kai Siebenäuger. Beide Frauen durchschauten die Situation, hinterfragten das Vorhaben noch einmal und erläuterten der Rentnerin, dass sie vermutlich einem Betrug aufgesessen war. Auch ermutigten sie die ältere Dame, umgehend Anzeige bei der Polizei zu erstatten.
Mit jeweils einem kleinen Präsent hat die Görlitzer Revierleiterin das beherzte Eingreifen der Sparkassenangestellten gewürdigt. Sie dankte damit auch stellvertretend allen anderen Bediensteten in Kreditinstituten, welche bei Ungereimtheiten im Zusammenhang mit Senioren und größeren Geldbeträgen lieber einmal mehr nachfragen. Susanne Heise ermutigte, weiterhin achtsam zu bleiben, bei Widersprüchen dem eigenen Bauchgefühl zu vertrauen, die Polizei zu informieren und so den Betrügern keine Gelegenheit zur Vollendung ihrer Tat zu geben.
Die Kriminalpolizei rät weist erneut darauf hin, dass die so genannten Enkeltrick-Anrufe keine Einzelfälle sind. Immer wieder versuchen es Betrüger mit Gewinnversprechen oder gaukeln vor, ein Verwandter sei an Corona erkrankt und brauche Geld für ein Medikament. In einigen Fällen täuschen Kriminelle vor, eine nahestehende Person habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht. Damit sie nicht ins Gefängnis kommt, sei eine vermeintliche Kaution oder eine Strafe bei Polizei oder Staatsanwaltschaft zu bezahlen.
"Diese Stichworte sollten bei Ihnen sofort die Alarmglocken schrillen lassen! Gehen Sie niemals auf Geldforderungen am Telefon ein. Sprechen Sie mit Ihren Angehörigen über solche Vorfälle und informieren Sie die Polizei", erläutert Siebenäuger.
Weitere Informationen und Tipps zur Prävention erhalten Sie auf der Website der Polizei Sachsen für den Bereich der Polizeidirektion Görlitz.