Görlitz
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Tierpark macht Theater

Das Thema Plastik, vor allem dessen Vermeidung, ist derzeit im Zoo allgegenwärtig.

Von Matthias Klaus
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Eine Gruppe Kinder probt das Tanztheaterstück „H2Plastic“ am vergangenen Donnerstag im Tierpark.
Eine Gruppe Kinder probt das Tanztheaterstück „H2Plastic“ am vergangenen Donnerstag im Tierpark. © Paul Glaser

Plastik-Wasser-Theater

„H2Plastic“, das ist keine neue Popgruppe, sondern der Titel eines Tanztheaterstücks, das am Sonntag im Görlitzer Tierpark zu sehen sein wird. Zwei Dutzend junge Leute begeben sich dafür in der ersten Ferienwoche unter der Leitung der beiden Tanz- und Rhythmuspädagogen Riccardo Neumann und Torsten Bähler auf eine künstlerische Entdeckungsreise. Die Themen Wasser und Plastik werden tänzerisch und musikalisch in einer knappen halben Stunde dargestellt.

„Wie schön, dass das Projekt nun endlich stattfinden kann!“, freut sich Zoopädagogin Isa Plath. Denn angedacht war die Umsetzung bereits für 2020, doch die Planungsunsicherheit machte den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung. „Die Themen Wasser und Plastikreduktion liegen uns im Tierpark schon lange am Herzen. Viele Besucher kennen sicher beispielsweise das ‚Wasserradio‘ in den Imbiss-Toiletten oder haben sich schon einmal gefragt, warum statt Plastik- nur Holzbesteck ausgegeben wird“, so Isa Plath. Diese beiden so eng verknüpften Themen jetzt für Tierpark-Besucher künstlerisch aufzuarbeiten sei fast schon unumgänglich.

Die Veranstaltung selbst ist kostenfrei, es fällt lediglich der reguläre Tierparkeintritt an. Sie startet am Sonntag, 15 Uhr. Spielort ist auf und vor der Bühne im Lausitztal des Tierparks. H2Plastic wird gefördert von der Aktion Mensch.

Neue Ausstellung

Um Plastik und Wasser geht es auch in einer neuen Ausstellung, die gerade im Tierpark vorbereitet wird. Die Kollegin, die sich gerade im Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) in der Einrichtung engagiert, legt sich dafür mächtig ins Zeug. Die ersten Exponate stehen schon. Unter anderem ist ein großer Erdball zu sehen, auf dem der große Plastikmüllstrudel im Pazifik gekennzeichnet ist. Der ist so groß, dass er sogar aus dem Weltall zu sehen ist. Weitere Themen der künftigen Schau:: Wie viel Wasser ist nötig, um bestimmte Produkte herstellen zu können? Da geht es zum Beispiel vom Möhrenanbau bis hin zum Cappuccino. Gerade für jüngere Besucher dürfte das sehr erhellend sein.

Die können an einem Wasserbecken sich dann auch gleich mal in die Lage eines Wals versetzen, der eigentlich Plankton aus dem Wasser filtern will, aber dabei Unmengen von Mikroplastik aufnimmt. Interessant auch: Wie lange braucht beispielsweise ein Stück Polystyrol, um in der Natur zersetzt zu werden? Oder eine Einkaufstüte?

Tiere aus Flaschen

Das Plastik durchaus sinnvoll eingesetzt werden kann, zeigt derweil ein neues Angebot im Tierparkladen, oder „im Shop“, wie Isa Plath es gerne nennt. Dort sind jetzt allerlei wuschlige Kuscheltiere erhältlich. Das Besondere: Alle wurden aus Plastikflaschen hergestellt. Kleiner Test: Nein, ein Unterschied zu einem herkömmlichen Kuscheltier ist nicht erfühlbar.

Chef wirbt fürs Impfen

Ein ganz anderes Thema ist Tierparkdirektor Sven Hammer auch wichtig: „Leute, lasst euch impfen!“ Der Tierpark hatte gerade selbst eine Impfaktion gestartet. Es tue ihm weh, so Sven Hammer, wenn Impfdosen jetzt nicht verwendet und im schlimmsten Fall weggeworfen würden.

Auflösung Gewinnspiel

Haben Sie die Antwort auf unsere letzte Preisfrage gewusst, warum kann eine Streifengans den Himalaya überfliegen? Die Auflösung liegt im Blut. Der rote Blutfarbstoff ist bei ihnen zu einer sehr schnellen Sauerstoffaufnahme bei niedrigem Druck in der Lage. Eine Mutation machts möglich.

© SZ