Das Handwerk des Geigenbaus ist eines der wenigen, die sich seit 500 Jahren kaum verändert haben. "Trotzdem gibt es auch für uns immer wieder aktuelle Themen, die wir besprechen möchten", sagt der Görlitzer Geigenbauer Albrecht Höppner, der seine Werkstatt in der Kränzelstraße betreibt und der einzige Meister seines Berufs in Ostsachsen ist.
Um sich auszutauschen, treffen sich über das lange Himmelfahrtswochenende etwa 80 Geigenbauer und Bogenmacher aus ganz Deutschland im Kulturforum Synagoge. Erstmals wurde Görlitz für das jährliche Verbandstreffen ausgewählt.
Tropenhölzer kommen immer seltener zum Einsatz
Am Freitag und Sonnabend geht es in verschiedenen Vorträgen etwa um den Artenschutz, der für Musikinstrumentenbauer eine zunehmende Rolle spielt. "Elfenbein wird ja schon lange nicht mehr verwendet", sagt Albrecht Höppner, "aber auch für tropische Hölzer wie Fernambukholz, aus dem hochwertige Streicherbögen gemacht werden, Ebenholz oder Palisander gibt es Einschränkungen." In weiteren Vorträgen werden spezielle Geigenbauarten oder Techniken zur Feststellung von Alter und Echtheit historischer Instrumente vorgestellt.
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Albrecht Höppner fährt nicht jedes Jahr zum Treffen der Geigenbauer. "Aber in diesem Jahr ist es für mich natürlich ein Muss." Er freue sich sehr, dass seine meist kunst- und kulturinteressierten Kollegen Görlitz besuchen. "Viele sagten schon länger, dass sie sich die Stadt gern einmal anschauen wollen, und können sicher dazu beitragen, Görlitz weiter bekannt zu machen."